Taunus-Schinderhannes-Steig 3: Von Glashütten nach Altweilnau

Auf dem Taunus-Schinderhannes-Steig zur Landsteiner Kirchenruine und zur Burg Altweilnau

Taunus: Blick auf Glashütten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Blick auf Glashütten

Markierungen des Taunus-Schinderhannes-SteigsDiese Wanderung führt auf dem Taunus-Schinderhannes-Steig von Glashütten über Rotes Kreuz, Seelenberg und den Pferdskopfturm zur Landsteiner Mühle (etwa 17 km). Höhepunkt im doppelten Sinn ist der Pferdskopfturm. Man kann die Wanderung auch bis Altweilnau verlängern (etwa 19 km), dessen schöne Altstadt und Burgruine ein besonderer Abschluss sind.

Die Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Taunus-Schinderhannes-Steigs ab, damit eine bessere Anreise per Bus möglich ist. Der Grund ist, dass Glashütten besser an öffentliche Verkehrsmittel angebunden ist, als der eigentliche Etappenstart am Roten Kreuz. Achtung! Am Etappenziel an der Landsteiner Mühle, aber auch in Altweilnau, halten die Busse seltener, sodass man sich vorab über die Abfahrtzeiten dort informieren sollte! Die Wanderung entspricht weitgehend dem Ende der „offiziellen“ Etappe 3 und der „offiziellen“ Etappe 4 des Taunus-Schinderhannes-Steigs.

Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Taunus-Schinderhannes-Steig zwischen Glashütten und Landsteiner Mühle beziehungsweise Altweilnau…

Glashütten

Taunus: Heilig-Geist-Kirche in Glashütten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Heilig-Geist-Kirche in Glashütten

Die Wanderung beginnt an der Bushaltestelle bei der Kirche an der Hauptstraße in Glashütten im Hochtaunus. Die Anreise ist aus Richtung Frankfurt am Main halbstündlich mit der Regionalbahn (Königsteiner Bahn) bis Königstein und von dort aus mit dem Bus bis Glashütten möglich.

An der Bushaltestelle trifft man auf die Markierungen mit dem braun-grünen Schriftzug „Taunus-Schinderhannes-Steig“. Vor der Wanderung sollte man aber noch die Heilig-Geist-Kirche bei der Bushaltestelle besuchen. Es lohnt sich, in der kleinen, spätbarocken Kirche von 1714/16 einen Moment innezuhalten.

Taunus: Evangelische Kirche von Glashütten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Evangelische Kirche von Glashütten

Anschließend geht man auf der anderen Seite der Hauptstraße schräg gegenüber der Heilig-Geist-Kirche die Kirchstraße hinauf. Diese Straße hat ihren Namen, weil an ihr die moderne Evangelische Kirche von 1955 liegt. Das Bauwerk mit dem freistehenden Glockenturm und dem parabolischen Dach ist ein Beispiel für moderne Sakralarchitektur.

Man folgt den braun-grünen Markierungen des Taunus-Schinderhannes-Steigs bis zum Ende der Kirchstraße und dann in den Wald hinein. Kurz danach biegt der Wanderweg nach links ab und verläuft am Waldrand direkt oberhalb der Bebauung von Glashütten entlang.

Taunus: Limes-Info-Pavillon bei Glashütten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Limes-Info-Pavillon bei Glashütten

Nach rund 700 Metern erreicht man den Waldfriedhof von Glashütten, an dem der Weg links entlang führt. Nachdem man den Friedhof passiert hat, trifft man auf eine kleine asphaltierte Straße, in die man nach rechts einbiegt. Direkt danach sieht man links vom Weg das Hinweisschild zum Limes-Info-Pavillon.

Tipp: Man sollte ruhig die wenigen Meter zu dem Pavillon gehen, der über den Limes informiert.

Auf dem folgenden Wegabschnitt verläuft der Taunus-Schinderhannes-Steig nämlich auf derselben Strecke wie der Limeserlebnispfad und der Waldglasweg. Der Limeserlebnispfad folgt dem Verlauf der römischen Grenzbefestigung des obergermanisch-raetischen Limes im Taunus, dessen Überreste seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Waldglashütte am Emsbach

Der Waldglasweg erläutert an sieben Stationen die historische Glasproduktion im Hochtaunus. Er führt zu den Überresten von spätmittelalterlichen Waldglashütten, die dem Ort Glashütten seinen Namen gaben.

Taunus: Wanderweg am Glaskopf mit Blick auf den Großen Feldberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Wanderweg am Glaskopf mit Blick auf den Großen Feldberg

Die kleine asphaltierte Straße geht, nachdem man den Eingang zum Waldfriedhof passiert hat, in einen breiten Forstweg über. Der Weg führt geradeaus in den Wald hinein und am 687 Meter hohen Glaskopf vorbei, der sich rechts erhebt. Bald danach kann man voraus den Gipfel des Großen Feldbergs sehen, der mit rund 880 Metern die höchste Erhebung des Taunus ist.

Taunus: Römische Turmreste am Wanderweg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Römische Turmreste

Nach rund einem Kilometer sieht man links vom Weg einen kleinen Erdhügel (etwa 2 km ab Glashütten). Eine Infotafel weist darauf hin, dass sich dort die Überreste eines römischen Wachturms am Limes befinden.

Kurz danach passiert man rechts vom Weg den Rastplatz bei der Gottschalkfichte. Sie ist nach Franz Johann Gottschalk (1922 – 1997) benannt, einem langjährigen Bürgermeister von Glashütten.

Von dort aus sind es nur noch wenige Meter, bis der Forstweg in einer Linkskurve den Emsbach kreuzt. Anschließend gelangt man an eine Wegkreuzung, wo der Schinderhannes-Steig nach rechts bergauf in der Buchholzweg abbiegt.

Taunus: Überreste der Waldglashütte am Emsbach bei Glashütten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Überreste der Waldglashütte am Emsbach

Vorher sollte man aber noch dem Hinweisschild nach links die wenigen Meter bergab zu den Überresten historischer Glasöfen folgen.

Bereits im 13. Jahrhundert wurde dort Eisenerz verhüttet. Im frühen 15. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle dann die Waldglashütte am Emsbach, die eine von zahlreichen Glashütten im Hochtaunus war. Heute sind dort die Überreste eines Hauptofens und vier kleinerer Nebenöfen sichtbar.

Der Hochtaunus war für die Produktion von Glas besonders geeignet, weil man dort ausreichend Quarzsand und Kaliumkarbonat (Pottasche) als Rohstoffe fand sowie Holz als Brennmateiral für die Glasöfen und Wasser.

Rotes Kreuz

Anschließend kehrt man zum Taunus-Schinderhannes-Steig zurück und folgt dessen braun-grünen Markierungen den Buchholzweg hinauf. Man wandert auf einem breiten, steilen Forstweg stetig bergauf, wobei man mehrere andere Forstwege kreuzt.

Taunus: Steinernes Wegkreuz am Roten Kreuz - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Wegkreuz am Roten Kreuz

Nach knapp einem Kilometer stößt man dann im Wald an einer Landstraße und Kreuzung auf eine Passhöhe, die Rotes Kreuz genannt wird. An der Kreuzung befindet sich ein Wegkreuz aus rotem Sandstein, das dem Pass seinen Namen gab. Außerdem gibt es dort das Gasthaus zum Roten Kreuz (Einkehrmöglichkeit!).

Das heutige Wegkreuz stammt von 1999, aber der Name für die Passhöhe ist bereits seit dem 19. Jahrhundert nachweisbar. Über den Pass verlief schon in römischer Zeit eine befestigte Straße, die durch ein nahe gelegenes Kastell gesichert wurde.

Am Roten Kreuz biegt der Schinderhannes-Steig scharf nach links ab und verläuft zunächst parallel zur Landstraße. Nach rund einem halben Kilometer biegt man dann nach rechts ab und gelangt zum Wanderparkplatz am Weilsberg.

Weilsberg und Beilstein

Taunus: Blick vom Weilsberg zum Glaskopf - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick vom Weilsberg zum Glaskopf

Dort wendet man sich nach links und wandert zur Kuppe des gut 700 Meter hohen Weilsberg hinauf. Der Wanderweg führt direkt über den Gipfel hinweg. Dabei hat man linker Hand eine schöne Aussicht über das Emsbachtal auf den Glaskopf und die umliegenden Berges.

Nachdem man auf der anderen Seite des Weilsbergs wieder bergab gegangen ist, trifft man nach rund einem halben Kilometer auf einen breiten Forstweg und eine große Wegkreuzung (knapp 5 km ab Glashütten).

Achtung! Der Taunus-Schinderhannes-Steig führt schräg über die Kreuzung hinweg und auf der anderen Seite in einen unauffälligen Pfad hinein.

Taunus: Beilstein-Felsen - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Beilstein

Man folgt den braun-grünen Markierungen zunächst über eine Freifläche hinweg und dann wieder in den Wald hinein. Bald danach sieht man am Waldpfad die ersten Felsen des Beilstein-Massivs.

Nach einem kurzen Abstieg gelangt man schließlich auf einen breiten Forstweg, in den der Schinderhannes-Steig nach rechts einbiegt. Vorher sollte man dort aber noch den Beilstein beachten, der sich direkt unterhalb des Forstwegs befindet.

Tipp: Gehen Sie noch die wenigen Meter zum Beilstein hinab!

Dort kann man auch erkennen, dass der markante Schieferfelsen wegen seiner an einer Seite verjüngten Form nach dem Werkzeug benannt ist. Das Beilstein-Massiv gehört zu mehreren Schieferfelsen an der Westflanke des Weilsbergs. Es hat aber anders als der südlich gelegene Große Zacken keinen Aussichtspunkt.

Kittelhütte

Anschließend kehrt man zum breiten Forstweg oberhalb des Beilsteins zurück und folgt weiter dem Schinderhannes-Steig. Man wandert danach auf dem leicht gewundenen Weg weitgehend geradeaus durch den Wald.

Taunus: Rastplatz an der Kittelhütte - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Rastplatz an der Kittelhütte

Nach rund zweieinhalb Kilometern trifft man dann im Wald erneut an einer Landstraße und Kreuzung auf eine Passhöhe. Dort überquert der Wanderweg die Landstraße. Vorsicht! Bitte achten Sie beim Überqueren der Straße unbedingt auf den Verkehr!

Der Pass ist nach der Kittelhütte benannt – einer kleinen Schutzhütte samt Rast- und Parkplatz (knapp 8 km ab Glashütten). Sie ist nach Peter Kittel benannt, einem langjährigen Vorsitzenden des Taunusclubs. Die erste Kittelhütte wurde schon 1913 errichtet, aber die heutige dritte Schutzhütte stammt von 1993.

Hinter der Kittelhütte folgt man den braun-grünen Markierungen des Taunus-Schinderhannes-Steigs rechts auf einem breiten Forstweg weiter durch den Wald. Nach rund 600 Metern führt der Weg auf eine große Freifläche hinaus, von der aus man rechts auf den Schmittener Ortsteil Seelenberg blickt.

Taunus: Blick auf Seelenberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Blick auf Seelenberg und den Pferdskopf (links hinten)

Seelenberg

Anschließend verläuft der Weg oberhalb und östlich von Seelenberg entlang. Außer den Ort kann man bei klarer Sicht auch den Großen Feldberg im Südosten und den Pferdskopf im Nordosten erkennen.

Taunus: Sankt-Kasimir-Kirche in Seelenberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Sankt-Kasimir-Kirche in Seelenberg

Nach rund 600 Metern biegt der Wanderweg dann bei einem Wasserwerk nach rechts ab und führt nach Seelenberg hinunter. Der Taunus-Schinderhannes-Steig führt ein Stück in den Ort hinein, verlässt diesen dann aber gleich wieder nach links.

Wer mag kann dort aber auch nach rechts in den Ortskern von Seelenberg gehen. Neben einigen Fachwerkhäusern ist vor allem die barocke Sankt-Kasimir-Kirche vom Anfang des 18. Jahrhunderts sehenswert. Allerdings gibt es in Seelenberg keine Einkehrmöglichkeit.

Taunus: Naturschutzgebiet Saubach und Niedgesbach bei Schmitten - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick über den Wiesengrund des Saubachs zum Pferdskopf

Zurück auf dem Schinderhannes-Steig geht man ein kurzes Stück auf einem Feldweg durch Wiesen. Nach rund 150 Metern stößt man dann auf den Rand des Naturschutzgebiets Saubach und Niedgesbach bei Schmitten (etwa 10 km ab Glashütten). Dort biegt man nach rechts ab und blickt links durch Bäume in den Wiesengrund des Saubachs.

Das 58 Hektar große Naturschutzgebiet umfasst vor allem die Waldwiesentäler des Saubachs und des Niedgesbachs. Sie sind Lebensraum für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten.

Nach rund 400 Metern erreicht man einen Parkplatz und das Gestüt Akazienhof, um das der Weg herum führt. Direkt danach biegt der Wanderweg nach links ab.

Weisser Stein

Anschließend wandert man geradeaus auf einem Höhenrücken zwischen Saubachtal links und Weiltal rechts. Der breite Forstweg führt sanft bergauf an Wiesen, Waldstücken und Freiflächen entlang.

Taunus: Schutzhütte am Weissen Stein - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Schutzhütte am Weissen Stein

Rechter Hand hat man bei klarer Sicht einen schönen Blick auf den Großen Feldberg. Links voraus kann man den Pferdskopf mit seinem Aussichtsturm erkennen.

Nach rund einem Kilometer gelangt man dann zu der Wegkreuzung und der Schutzhütte am Weissen Stein. Wenige Meter neben der Schutzhütte befindet sich der historische Wegstein aus weißem Kalkstein, der dieser Stelle ihren Namen gab.

Anschließend folgt man den braun-grünen Markierungen des Taunus-Schinderhannes-Steigs auf dem Höhenrücken weiter sanft bergauf. Der breite Forstweg verläuft durch kleine Waldstücke und große Freiflächen weitgehend geradeaus.

Pferdskopfturm

Taunus: Pferdskopfturm - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Pferdskopfturm

Nach rund zweieinhalb Kilometern gelangt man dann an eine Abzweigung nach links, wo auch der Schinderhannes-Steigs abbiegt. Von dort aus ist es nur noch ein kurzer Anstieg zum Gipfel des gut 660 Meter hohen Pferdskopfs mit einem Aussichtsturm.

Der erste Aussichtsturm wurde dort schon 1895 als Stahlkonstruktion erbaut. Der heutige hölzerne Pferdskopfturm stammt von 1987 und hat eine Höhe von 34 Metern.

Tipp: Besteigen Sie den Pferdskopfturm und genießen Sie die herrliche Aussicht!

Vom Turm aus hat man einen weiten Rundblick über den Taunus. Bei klarer Sicht kann man im Süden den Großen Feldberg und im Norden den Ort Altweilnau sehen – das Ziel dieser Wanderung.

Taunus: Blick vom Pferdskopfturm nach Norden - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Taunus: Blick vom Pferdskopfturm nach Norden und auf Altweilnau (links)

Am Turm laden mehrere Tische und Bänke zu einer Rast ein. An einer dieser Sitzgruppen biegt der Taunus-Schinderhannes-Steig nach rechts in einen schmalen Waldpfad ein.

Treisberg

Taunus: Blick auf Treisberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Treisberg

Anschließend folgt man dem Pfad bergab und kreuzt nach rund 200 Metern einen breiten Forstweg. Bald danach trifft man auf einen weiteren breiten Weg, in den man nach rechts einbiegt.

Dort kann man links schon den Schmittener Ortsteil Treisberg sehen. Man wandert zuerst ein Stück oberhalb des Ortes entlang und passiert dabei den Wasser-Hochbehälter Treisberg von 1972.

Nach rund 100 Metern gelangt man dann zu einem Parkplatz, an dem man nach links abbiegt. Anschließend wandert man auf einer asphaltierten Straße nach Treisberg hinunter und in den Ort hinein (etwa 15 km ab Glashütten, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).

Taunus: Altes Schul- und Rathaus in Treisberg - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Altes Schul- und Rathaus von Treisberg

Am Alten Schul- und Rathaus von Treisberg aus dem Jahr 1738 biegt der Taunus-Schinderhannes-Steig nach links ab. Beim Stützpunkt der örtlichen Feuerwehr folgt man den braun-grünen Markierungen nach rechts und danach wieder aus dem Ort hinaus.

Anschließend wandert man auf einer asphaltierten Straße geradeaus bergab. Nach rund 300 Metern wechselt man dann auf einen unbefestigten Weg, der geradeaus in den Wald hinein führt. Bald danach biegt man an eine Wegkreuzung nach links ab und nach 100 Metern wieder nach rechts.

Landsteiner Kirchenruine und Mühle

Taunus: Landsteiner Kirchenruine - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Landsteiner Kirchenruine

Kurz danach trifft man im Wald auf eine kleine asphaltierte Straße, der man geradeaus weiter bergab folgt. Auf dem Sträßchen wandert man ins Niedgesbachtal hinab, wo man im Talgrund auf eine Kreisstraße trifft. An dieser geht man wenige Meter geradeaus entlang, bis man rechts auf die Landsteiner Kirchenruine stößt.

Die gotische Liebfrauenkirche geht auf das 13. Jahrhundert zurück und ist eng mit dem kleinen Ort Landstein verbunden, der vemutlich zur selben Zeit an der Mündung des Niedgesbaches in die Weil entstand. Der heute noch sichtbare Schieferbau wurde im 15. Jahrhundert erbaut und hatte um 1500 eine kurze Blütezeit als Wallfahrtskirche. Nach der Reformation verfiel die Kirche (samt dem Ort) und wurde als Steinbruch genutzt. Von dem Bauwerk sind nur noch einige Grundmauern und Überreste des Kirchturms erhalten.

Taunus: Landsteiner Mühle - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Landsteiner Mühle

Unmittelbar neben der Kirchenruine befindet sich die Landsteiner Mühle (keine Einkehrmöglichkeit!), die auf die Zeit um 1500 zurückgeht. Die heutigen Mühlengebäude stammen aus dem späten 17. Jahrhundert und wurden bis nach dem Zweiten Weltkrieg als Mühlenbetrieb genutzt. Danach diente die Landsteiner Mühle als Gasthaus, inzwischen wird sie für Seminare genutzt.

Direkt bei der Landsteiner Mühle endet der Taunus-Schinderhannes-Steig und verläuft weiter als Schinderhannespfad. Hinter der Mühle überquert die Kreisstraße das Flüsschen Weil und trifft auf die Bundesstraße 275. Dort befindet sich auch eine Bushaltestelle (etwa 17 km ab Glashütten), von der aus man zu unregelmäßigen Zeiten nach Oberursel-Hohemark fahren kann und dann weiter mit der U-Bahn in Richtung Frankfurt am Main.

Altweilnau

Markierungen des Taunus-Schinderhannes-Pfads

Zeichen des Schinderhannespfads

Diese Wanderung führt aber auf dem Schinderhannespfad noch rund zwei Kilometer weiter bis zum Weilroder Ortsteil Altweilnau. Hierzu folgt man an der Bushaltestelle den Markierungen mit dem schwarz-weißen Porträt des Schinderhannes über die Bundesstraße hinweg in den Wald hinein.

Man wandert auf einem Serpentinenpfad und zuletzt einem Treppenweg steil bergauf, bis man nach rund 300 Metern auf einen Waldweg trifft. Diesem folgt man nach links immer am Hang entlang, bis man nach gut einem Kilometer den Ortsrand und die Hauptstraße von Altweilnau erreicht.

Taunus: Blick von der Burg Altweilnau auf den Ort - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Blick auf Altweilnau

Wenn man dort der Hauptstraße in einer Spitzkehre nach links bergab folgt, gelangt man nach rund 500 Metern zum Rast- und Campingplatz Egertshammer. Dort trifft man auch auf eine Bushaltestelle, an der diese Wanderung endet (etwa 19 km ab Glashütten). Von dort aus kann man ebenfalls zu unregelmäßigen Zeiten nach Oberursel-Hohemark fahren und dann weiter mit der U-Bahn in Richtung Frankfurt am Main.

Tipp: Ich empfehle, vorher noch geradeaus in den Ortskern von Altweilnau zu gehen.

Taunus: Bergfried von Burg Altweilnau - Foto: Stefan Frerichs / RheinWanderer.de

Bergfried von Burg Altweilnau

Dort sind unter anderem die spätklassizistische Evangelische Kirche von 1865, das Alte Rathaus aus der Zeit um 1700 und einige Fachwerkhäuser sehenswert. Durch den Torturm von 1340 gelangt man dann zur Burg Altweilnau, die den Ort überragt.

Die Burg wurde um 1200 erbaut, aber im frühen 17. Jahrhundert aufgegeben und als Steinbruch genutzt. Vom erhaltenen Bergfried hat man einen herrlichen Rundblick auf Altweilnau, das Weiltal und die umliegenden Berge.

Auch beim Ortskern von Altweilnau gibt es eine Bushaltestelle. Die Busse halten dort jedoch noch seltener, sodass man sich vorab über die Abfahrtzeiten informieren sollte!