Auf dem Pfälzer Waldpfad über den Luitpoldturm zur Burg Gräfenstein
Diese Wanderung führt auf dem Pfälzer Waldpfad von Hauenstein über Heimersbergerhof, den Luitpoldturm und die Burgruine Gräfenstein nach Merzalben (etwa 23 km). Die waldreiche Etappe führt an mehreren großartigen Aussichtspunkten vorbei. Krönender Abschluss sind die Burgruine Gräfenstein und die gleichnamige PWV-Hütte, in der man einkehren kann. Die Wanderung entspricht weitgehend der „offiziellen“ Etappe 6 des Pfälzer Waldpfads.
Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Pfälzer Waldpfad zwischen Hauenstein und Merzalben…
Hauenstein
Diese Wanderung beginnt am Bahnhof Hauenstein-Mitte, der per Regionalbahn (Queichtalbahn) stündlich aus den Richtungen Landau oder Pirmasens erreichbar ist.
Wer Lust und Zeit hat, kann vor der Wanderung noch Hauenstein besuchen, wo es zahlreiche Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Im Ortskern sind unter anderem die neuromanische Christkönigskirche von 1933 sowie die Sankt-Bartholomäus-Kirche von 1787/88 mit einem Turm von 1826/27 sehenswert.
Ebenfalls sehenswert ist das Deutsche Schuhmuseum in Hauenstein. In der ehemaligen Schuhfabrik wird auf vier Stockwerken über die Schuhherstellung in der Südwestpfalz sowie die Sozial- und Alltagsgeschichte der Region informiert.
An der Südseite des Bahnhofs Hauenstein-Mitte stößt man auf die Markierungen mit dem grün-weißen Blatt-Zeichen des Pfälzer Waldpfads. Diesen folgt man in Richtung Ruine Falkenberg und Hermersbergerhof rund 700 Meter an der Bergflanke des Neding entlang.
Ruine Falkenburg
Anschließend geht man nach links durch eine Unterführung unter der Bahnstrecke und dann nach rechts an einer Straße entlang. Dort kann man links voraus auf einem Felsplateau die Ruine Falkenburg sehen.
Nachdem man rund 250 Meter an der Straße entlang gegangen ist, überquert man diese und geht kurz danach durch eine weitere Unterführung unter der Bundesstraße B 10. Anschließend wandert man durch ein Waldstück.
Nach rund 400 Metern gelangt man an eine Weggabelung, an welcher der Hauptweg des Pfälzer Waldpfads nach links abbiegt. Nach rechts zweigt dort ein grün-gelb markierter Zuweg zur Ruine Falkenburg ab.
Tipp: Ein Abstecher zur Falkenburg lohnt sich vor allem wegen der Aussicht!
Allerdings bedeutet dies auf der ohnehin langen Etappe eine zusätzliche Wegstrecke hin und zurück von rund einem Kilometer.
Falls man dem Zuweg folgt, macht er kurz danach eine Rechtskehre und führt sanft auf den Schlossberg und zum Felsmassiv der Burgruine hinauf. Anschließend sind es nur noch wenige Meter bis zum Treppenaufgang zur Ruine Falkenburg.
Die Felsenburg auf dem Schlossberg geht auf das 11. Jahrhundert zurück und wurde 1680 zerstört. Von der Burganlage sind nur noch Grundmauern erhalten. Der Aufstieg lohnt sich aber schon allein wegen des herrlichen Rundblicks auf die umliegenden Berge des Pfälzerwaldes.
Anschließend kehrt man auf demselben Zuweg wieder zum Hauptweg des Pfälzer Waldpfads zurück und folgt den grün-weißen Markierungen weiter in Richtung Hermersbergerhof.
Alte Straße an der Falkenburger Steige
Nach rund 200 Metern gelangt man zu einem Parkplatz und einem Ritterstein mit der Inschrift „Alte Strasse Falkenburger Steige“ (etwa 2 km ab Hauenstein). Als Rittersteine bezeichnet man im Pfälzerwald steinerne Weg- und Ortsmarken, die auf geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Orte hinweisen. Sie sind nach dem Gründungsvorsitzenden des Pfälzerwald-Vereins (PWV), Karl Albrecht von Ritter (1836 – 1917), benannt.
Der Ritterstein „Alte Strasse Falkenburger Steige“ erinnert (zusammen mit drei ähnlichen Rittersteinen in der Nähe) daran, dass in diesem Gebiet eine historische Straße verlief. Die Altstraße an der Falkenburger Steige wurde vermutlich schon seit vorrömischer Zeit und bis ins Mittelalter genutzt.
Von der historischen Straße ist heute kaum noch etwas zu sehen, aber etwas oberhalb gibt es noch Spuren. Um diese zu sehen, folgt man rechts am ersten Ritterstein vorbei weiter dem Pfälzer Waldpfad bergauf und erreicht nach rund eineinhalb Kilometern einen weiteren Parkplatz.
Wer sich die Überreste der Altstraße anschauen möchte, verlässt dort den Wanderweg vorübergehend und überquert schräg nach links eine kleine Straße. Dieser Abstecher bedeutet eine zusätzliche Wegstrecke hin und zurück von knapp einem Kilometer.
Nach wenigen Metern stößt man am gegenüberliegenden Waldrand auf den Ritterstein „Alte Strasse Keltenzeit – Mittelalter Spurrillen-Damm“. Dort folgt man links einem breiten Weg in den Wald hinein und stößt nach rund 250 Metern auf eine Informationstafel.
Rechts von der Tafel führt eine Treppe zu einem Geländeeinschnitt hinab, in der deutlich Spurrillen im felsigen Untergrund zu sehen sind. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich dort die Eisenbeschläge von Wagenrädern in den Fels gegraben. An einer Felswand ist die Inschrift des weiteren Rittersteins „Spurrillen-Damm“ zu lesen.
Hermersbergerhof
Anschließend kehrt man auf demselben Weg wieder zum Parkplatz zurück und folgt dem Wanderweg weiter bergauf durch den Wald. Dabei berührt der Pfälzer Waldpfad noch dreimal die parallel verlaufende kleine Straße, ohne sie jedoch zu kreuzen.
Erst nachdem man rund vier Kilometer weiter durch den Wald bergauf gewandert ist, überquert man bei einem Parkplatz die Straße. Bald danach erreicht man den Weiler Hermersbergerhof (etwa 8 km ab Hauenstein). Er ist mit einer Höhe von 550 Metern die höchstgelegene Siedlung der Pfalz.
Hinter dem Ortseingang folgt man den grün-weißen Markierungen des Pfälzer Waldpfads dann nach links eine Straße an einem Landgasthof (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit) vorbei. Rechts kann man dort bei klarer Sicht schon den Luitpoldturm auf dem Weißenberg sehen.
Kurz danach macht die Straße eine Rechtskurve und der Wanderweg biegt nach links in einen Waldweg ein. Nach rund 250 Metern erreicht man dann die stählerne Aussichtsplattform Hermersbergerhof.
Von dort aus hat man bei klarer Sicht einen weiten Blick über die Berge des Pfälzerwaldes nach Westen in Richtung Pirmasens.
Anschließend folgt man dem Wanderweg weiter durch den Wald. Nach rund 300 Metern gelangt man dann wieder zu der Straße von Hermersbergerhof und einer größeren Wegkreuzung.
Luitpoldturm
Dort befindet sich rechts an der Straße der Dreiherrenstein mit einer entsprechenden Inschrift. Der Ritterstein ist ein flacher Felsblock, der seit 1773 als Grenzstein für drei sich dort berührende Herrschaftsgebiete diente.
Auf seiner Oberfläche sind die Grenzlinien, die Kürzel MB (für Markgrafschaft Baden), PZ (für Pfalz-Zweibrücken und PZFW (für Zweibrückische Frankenweide) sowie deren Wappen eingemeißelt. Außerdem wurde dort nach 1816 noch das Kürzel KW (für Königlicher Wald) eingemeißelt, nachdem die Pfalz zum Königreich Bayern kam.
Gegenüber vom Dreiherrenstein verläuft der Pfälzer Waldpfad auf einem Weg weiter, der links oberhalb der Straße entlang führt. Dieser Weg mündet nach rund 300 Metern in einen Parkplatz.
Direkt daneben sind auch ein Rastplatz und der Ritterstein „Prinzregent Luitpold“ zu finden. Dieser wurde dort für den Prinzregenten Luitpold von Bayern (1821 – 1912) zu dessen 90. Geburtstag am 12. März 1911 aufgestellt.
Anschließend wandert man links am Rastplatz vorbei auf einem breiten Weg zum Luitpoldturm hinauf. Der 35 Meter hohe Aussichtsturm aus Sandstein wurde 1908/09 auf dem Weißenberg zu Ehren des Prinzregenten errichtet.
Tipp: Man sollte den Luitpoldturm unbedingt besteigen und den Blick von dort genießen!
Der Aussichtsturm bietet einen weiten Rundblick über die Höhen des Pfälzerwaldes. Im Süden sieht man Hermersbergerhof und bei klarer Sicht links davon am Horizont die Burg Trifels bei Annweiler. Im Norden blickt man auf Leimen mit der markanten Sankt-Katharina-Kirche. Und im Westen kann man schon das Ziel dieser Wanderung erkennen – die Burgruine Gräfenstein bei Merzalben!
Vom Luitpoldturm folgt man den grün-weißen Markierungen des Pfälzer Waldpfads auf einem breiten Forstweg nach Norden. Wenige Meter danach biegt der Wanderweg nach rechts in einen schmalen Pfad ab.
Ritterstein „Am Holländerklotz“
Man folgt dem Waldpfad sanft bergab und erreicht nach rund einem halben Kilometer einen Parkplatz an der Straße von Hermersbergerhof. Dort befindet sich auch der Ritterstein „Am Holländerklotz“ (gut 10 km ab Hauenstein). Er erinnert daran, dass sich dort im 17. und 18. Jahrhundert ein Holzhandelsplatz befunden haben soll, an dem Eichen- und Tannenholz in die Niederlande verkauft wurde.
Nachdem man den Parkplatz überquert hat, folgt man einem breiten Forstweg weiter durch den Wald. Nach rund 250 Metern biegt der Wanderweg dann erneut nach rechts in einen schmalen Pfad ab.
Der Weg steigt zuerst etwas an, führt dann aber auf einem Serpentinenpfad in das Tal des Wartenbachs hinein. Am unteren Ende des Serpentinenpfads stößt man auf einen breiten Forstweg, in den der Pfälzer Waldpfad mit einer Spitzkehre nach rechts einbiegt.
Auf den folgenden gut drei Kilometern wandert man dann in einem weiten Linksbogen auf halber Höhe um das obere Ende des Wartenbachtals herum. Dabei passiert man im Wald auch mehrere markante Felsen rechts vom Weg.
Nach rund 1.200 Metern nähert man sich wieder der Straße von Hermersbergerhof, biegt aber kurz davor nach links ab. Dort passiert man auch einen markanten Baum, der ein Verkehrsschild mit dem Symbol „Verbot für Fahrzeuge aller Art“ überwuchert hat.
Anschließend folgt man den grün-weißen Markierungen des Pfälzer Waldpfads weiter um das Wartenbachtal herum, wobei der Wanderweg mehrmals die Richtung wechselt.
Luitpoldturm-Blick
Zwischenzeitlich gelangt man auf einen breiten Forstweg, von dem man aber nach 800 Metern wieder nach links in einen schmaleren Waldweg abbiegt.
Nach weiteren 800 Metern stößt man dann links vom Weg auf einen kleinen Rastplatz und den Aussichtspunkt Luitpoldturm-Blick (knapp 15 km ab Hauenstein). Von dort aus hat man einen schönen Blick zum Aussichtsturm auf dem Weißenberg auf der anderen Seite des Wartenbachtals.
Anschließend folgt man dem Pfälzer Waldpfad weiter geradeaus. Nach gut einem Kilometer passiert man linker Hand eine große Lichtung. Kurz danach biegt der Wanderweg nach rechts ab und folgt einem gewundenen Weg weiter durch den Wald.
Nach rund 1.700 Metern biegt man dann nach links in einen Serpentinenpfad ein, der sich einen Hang hinauf windet. Am oberen Ende des Serpentinenpfads stößt man auf einen breiten Forstweg, dem der Pfälzer Waldpfad geradeaus folgt.
Winschertfelsen
Nachdem man dem Forstweg rund einen halben Kilometer gefolgt ist, macht dieser an einem kleinen Rastplatz einen Rechtskurve.
Die grün-weißen Markierungen des Pfälzer Waldpfads führen dort aber weiter geradeaus, und nach rund 300 Metern gelangt man zur Nordseite des Winschertfelsens (etwa 19 km ab Hauenstein). Dort zweigt ein grün-gelb markierter Zuweg vom Pfälzer Waldpfad ab und führt zum Aussichtspunkt auf dem Felsen hinauf.
Tipp: Machen Sie den kurzen Abstecher auf den Winschertfelsen und genießen Sie den Ausblick!
Das 521 Meter hohe, südwestliche Ende des Winschertbergs mit dem gleichnamigen Felsen auf dem Gipfel wird auch Vorderer Winschertkopf genannt. Über eine stählerne Treppe gelangt man zum Aussichtspunkt. Er ist rundum mit Geländern gesichert und nicht sonderlich gefährlich. Bitte beachten Sie dennoch unbedingt die Absperrungen!
Vom Winschertfelsen hat man bei klarer Sicht einen weiten Blick über die Berge des Pfälzer Waldes. Im Osten kann man den Luitpoldturm auf dem Weißenberg erkennen, im Süden lugt die Spitze der Burgruine Gräfenstein über die Baumwipfel hervor und im Westen sieht man Merzalben – das Ziel dieser Wanderung.
Anschließend kehrt man auf demselben Zuweg wieder zum Hauptweg des Pfälzer Waldpfads zurück und folgt den grün-weißen Markierungen um die Nord- und Westseite des Winschertbergs herum.
Burgruine Gräfenstein
Nach knapp einem Kilometer gelangt man dann auf eine große Freifläche mit einem Parkplatz. Dort befindet sich auch der Ritterstein „Schäferei“, der an die frühere Schäferei der Burg Gräfenstein erinnert.
Anschließend folgt man dem Pfälzer Waldpfad an der Südseite des Parkplatzes den Burgberg hinauf. Der Wanderweg umrundet die Burgruine Gräfenstein auf halber Höhe an ihrer Nord- und Westseite.
Tipp: Man sollte unbedingt Burg Gräfenstein besichtigen!
Hierzu verlässt man den Wanderweg vorübergehend und geht durch mehrere Tore in die Burganlage hinein. Burg Gräfenstein wurde in der Stauferzeit im späten 12. Jahrhundert gegründet und ist ein gut erhaltenes Beispiel für romanischen Burgenbau.
Die Burg wurde 1525 im Bauernkrieg und 1635 durch einen Brand zerstört, blieb aber vergleichsweise gut erhalten. Im 20. Jahrhundert wurde sie in mehreren Phasen gesichert und restauriert.
Burg Gräfenstein hat als einzige in Deutschland einen siebeneckigen Bergfried. Es lohnt sich, den Hauptturm der Burg zu besteigen und die Aussicht von dort zu genießen.
Man kann den benachbarten Winschertfelsen sehen und erneut den Luitpoldturm auf dem Weißenberg erkennen. Im Westen blickt man auf das Ziel dieser Wanderung in Merzalben.
Danach kehrt man zum Pfälzer Waldpfad zurück und folgt dessen grün-weißen Markierungen den Burgberg hinab.
Gräfensteinhütte
Nachdem man an einer großen Wegkreuzung geradeaus und durch einen von Bäumen gesäumten Hohlweg gegangen ist, erreicht man die Gräfensteinhütte des Pfälzerwaldvereins (PWV). Dort gibt es eine Einkehrmöglichkeit, aber man sollte sich vorab über die Öffnungszeiten informieren.
Anschließend geht man rund 200 Meter am Parkplatz und an der Zufahrtstraße der PWV-Hütte entlang und biegt dann nach links in den Wald ein. Nachdem man das Waldstück durchquert hat, erreicht man den Ortsrand von Merzalben (etwa 22 km ab Hauenstein, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Merzalben
Anschließend folgt man der Zimmerbergstraße durch ein Wohngebiet bis zur Hauptstraße von Merzalben. Von dort aus sind es nur noch wenige Meter bis zur Bushaltestelle Merzalben Rathaus, wo diese Wanderung endet (etwa 23 km ab Hauenstein). Von dort aus kann man zu unregelmäßigen Zeiten mit dem Bus bis Münchweiler und dann mit der Regionalbahn (Queichtalbahn) stündlich in Richtung Landau oder Pirmasens fahren.
Auf dem Weg durch Merzalben sollte man noch einige Sehenswürdigkeiten beachten, wie das Alte Schulhaus von 1768 und die Sankt-Peter-Kirche. Sie geht auf das 14. Jahrhundert zurück, wurde aber im späten 18. Jahrhundert erweitert. Die Heilig-Kreuz-Kirche von 1954/55 mit einem freistehenden Glockenturm ist ein Beispiel für moderne Sakralarchitektur.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Pfälzer Waldpfad, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf dem Pfälzer Waldpfad bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.