Auf dem Treidlerweg entlang des Rheins, durch Auwälder und nach Hördt
Diese Wanderung führt auf dem Treidlerweg bei Sondernheim entlang des Rheinufers, durch die Hördter Rheinauen, nach Hördt und zum Sondernheimer Altrhein (etwa 18 km). Die Rundweg verläuft unter anderem fast drei Kilometer direkt am Oberrhein entlang und am Sondernheimer Altrhein. Er vermittelt einen wunderbaren Eindruck von der Vielfalt der Auenlandschaft im Naturschutzgebiet Hördter Rheinauen.
Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Treidlerweg durch die Hördter Rheinauen bei Sondernheim…
Sondernheim
Diese Wanderung beginnt am Bahnhof des Germersheimer Ortsteils Sondernheim, der per Stadtbahn mindestens stündlich aus den Richtungen Germersheim oder Wörth und Karlsruhe erreichbar ist. Vom Bahnhof aus folgt man der Kirchstraße in den Ort hinein.
Tipp: Auf dem Weg durch Sondernheim sollte man einige Sehenswürdigkeiten beachten!
So passiert man nach rund 600 Metern die neugotische Sankt-Johannes-Kirche von 1867/68 und direkt danach das frühklassizistische Rathaus von 1770/80. Ebenfalls sehenswert sind einige Fachwerkhäuser, wie das Gasthaus „Zum Schwanen“ von 1734.
Von der Kirchstraße und dem Rathausplatz folgt man weiter der Speckstraße geradeaus. Bald danach lässt man die letzten Häuser von Sondernheim hinter sich und geht auf einem Wirtschaftsweg vorbei an Kleingärten links und einem Bolzplatz rechts. Man geht immer geradeaus und erreicht dann nach gut einem halben Kilometer vor dem Sondernheimer Altrhein einen Waldstreifen, durch den man einem Weg nach links folgt.
Schleusenhaus
Anschließend folgt man rund 600 Meter einem Waldpfad, der parallel zu dem Altrheinarm verläuft. Danach erreicht man die Sondernheimer Hütte des Pfälzerwaldvereins (PWV) Schleusenhaus (etwa 2 km ab Sondernheim, Einkehrmöglichkeit).
Das Gebäude diente früher als Wärterhaus für das angrenzende Sperrwerk zwischen dem Sondernheimer Altrhein und dem Oberrhein.
An der PWV-Hütte biegt man nach rechts ab und geht geradeaus zuerst über einen Seitenarm und dann über den Hauptarm des Sondernheimer Altrheins. Dabei überquert man auch die beiden Durchlässe des Sperrwerks und passiert das langgestreckte Maschinenhaus der Anlage.
Direkt danach stößt man zum ersten Mal auf die grün-blauen Markierungen des Treidlerwegs, der von rechts aus dem Wald auf den Rheindeich führt. Dort geht man weitere 300 Meter auf dem Deich geradeaus, bis der Treidlerweg nach links in einen Forstweg abbiegt.
Alter Treidlerweg
Nachdem man rund 250 Meter durch ein Stück Auwald gewandert ist, erreicht man den Hauptstrom des Oberrheins (etwa 3 km ab Sondernheim). Dort biegt der Wanderweg nach rechts ab und führt auf den folgenden fast drei Kilometern auf einem Alten Treidlerweg unmittelbar am Rheinufer entlang.
Als Treideln bezeichnet man das Ziehen von Schiffen auf Flüssen durch Menschen oder Zugtiere. Bevor Schiffe mit Maschinenkraft gegen die Strömung fahren konnten, wurden sie am Rhein bei Fahrten stromaufwärts von den Uferwegen aus gezogen.
Nachdem man dem Rheinufer rund 400 Meter gefolgt ist, erreicht man rechts vom Weg einen Altrheinarm. Anschließend verläuft der Wanderweg rund einen Kilometer auf einer Landenge zwischen dem Hauptstrom des Oberrheins links und dem Altrheinarm rechts.
Bitte beachten Sie, dass der gesamte Rundweg, vor allem aber der Abschnitt entlang des Rheinufers, je nach Wasserstand des Oberrheins überflutet und dann unpassiertbar sein kann. Aber auch bei niedrigeren Pegelständen kann der Weg durch angeschwemmten Schlamm oder Treibgut beeinträchtigt werden.
Tipp: Am Rheinufer gibt es vereinzelt Bänke, die man zu einer Pause mit Blick auf den Strom nutzen sollte.
Noch auf der Landenge kommt man an der großen Kilometertafel von Rheinkilometer 378 vorbei. Bald danach endet der Altrheinarm rechts vom Uferweg. Wenige Meter weiter zweigt ein Weg rechts in den Auwald ab, aber der Wanderweg verläuft dort weiter geradeaus am Rheinufer entlang.
Erst nachdem man auch die Tafel von Rheinkilometer 377 passiert hat, biegt der Wanderweg nach rechts in den Auwald der Hördter Rheinauen ein. Das gut 850 Hektar große Naturschutzgebiet umfasst Auwälder und -wiesen sowie Altrheinarme. Es ist Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten wie Amphibien und Vögel.
Michelsbach
Anschließend folgt man den grün-blauen Markierungen des Treidlerwegs auf einem breiten Forstweg durch den Wald. Nachdem man rund 400 Meter geradeaus gegangen ist, erreicht man dann wieder den Rheindeich (etwa 6 km ab Sondernheim).
Dort biegt man nach rechts ab und folgt dem Deich auf einem ashaltierten Weg rund einen halben Kilometer. Danach biegt der Treidlerweg wieder nach links in einen breiten Forstweg ein. Nach knapp 500 Metern gelangt man dann an eine große Wegkreuzung, an der man erneut rechts geht.
Bald danach überquert man auf einer flachen Betonbrücke den Michelsbach. Dieser sammelt das Wasser mehrerer Bäche aus dem Pfälzerwald, legt selbst aber auf seinem kurzen Weg in der Oberrheinniederung nur zwölf Kilometer mit geringem Gefälle zurück.
Entsprechend träge fließt der Michelsbach durch die Hördter Rheinauen, wobei er dem Bett mehrerer früherer Altrheinarme folgt. Kurz vor der Mündung in den Oberrhein geht der Bach in den Sondernheimer Altrhein über.
Direkt nachdem man den Michelsbach überquert hat, führt der Wanderweg geradeaus aus dem Wald heraus. Man geht links an Feldern entlang und rechts an einem umzäunten Baumstreifen, hinter dem sich der Michelsbachweiher verbirgt.
Nach rund 250 Metern biegt der Treidlerweg nach rechts ab und verläuft dann direkt am Ufer des Weiher entlang. Anschließend taucht der Wanderweg wieder in den Wald ein, wobei der Weg direkt im Anschluss eine Linkskurve macht.
Hördt
Nach rund 700 Metern verlässt der Weg den Wald wieder und führt durch Obstgärten und Felder. Nach einem weiteren halben Kilometer gelangt man an eine Weggabelung, an der die grün-blauen Markierungen des Treidlerwegs nach rechts abbiegen (etwa 9 km ab Sondernheim). Der Wanderweg verläuft anschließend in einem weiten Bogen östlich an Hördt vorbei.
Tipp: Ich empfehle aber, dort links abzubiegen, den Treidlerweg vorübergehend zu verlassen und nach Hördt hinein zu gehen.
Der asphaltierte Wirtschaftsweg führt direkt auf Hördt zu (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten), dessen auffällige Sankt-Georg-Kirche man schon von weitem sieht. Die Kirche aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde 1850 und 1935/36 im romanisierenden Rundbogenstil umgebaut und erweitert.
Am besten folgt man am Ortsrand der Kirchstraße nach links bis zur Schulzenstraße und dieser dann nach rechts durch den Ort. Unterwegs sollte man neben der Sankt-Georg-Kirche auch das Rathaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und einige Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert beachten.
(Wer die Wanderung schon in Hördt beenden möchte, findet in der Nähe vom Rathaus eine Bushaltestelle (etwa 10 km ab Sondernheim). Von dort aus kann man mit dem Bus stündlich bis Bellheim und dann mit der Stadtbahn zurück nach Sondernheim und Germersheim oder in Richtung Wörth und Karlsruhe fahren.)
Auf dieser Wanderung biegt man jedoch hinter dem Rathaus und der Bushaltestelle nach rechts in die Klosterstraße ein und folgt dieser und der Rheinstraße gut einen halben Kilometer immer geradeaus. Am Ortsrand sieht man rechts einen Zuweg zur Gaststätte „Zum Schützenhaus“ und dann links den Bauhof von Hördt.
Hochwald
Kurz danach trifft man wieder auf die grün-blauen Markierungen des Treidlerwegs, der von rechts einbiegt. Man überquert erneut auf einer flachen Betonbrücke den Michelsbach und biegt dann nach links in einen unbefestigten Feldweg ein.
Der Wanderweg führt anschließend zwischen einem Baumstreifen am Michelsbach links und Feldern rechts entlang. Nach rund 700 Metern durchquert man ein kleines Waldstück und erreicht dann den Brennholzplatz von Hördt, auf dem Baumstämme gelagert werden, und einen Parkplatz (etwa 12 km ab Sondernheim).
Danach taucht man wieder in den Wald ein und wandert auf breiten Forstwegen ein längeres Stück geradeaus nach Norden. Man hat dort das Gebiet des Hochwalds der Hördter Rheinauen erreicht, in dem sehr alte Buchen- und Eichenbestände zu finden sind.
Nach rund einem Kilometer beginnt der Treidlerweg eine weite Rechtskurve, in der man auch eine Schutzhütte passiert. Die Rechtskurve hat schließlich eine komplette 180-Grad-Wende des Wanderwegs nach Süden zur Folge. Nach der Wende gelangt man an eine Wegkreuzung, wo der Treidlerweg nach links abbiegt.
Sondernheimer Altrhein
Kurz danach sieht man linker Hand den Sondernheimer Altrhein, an dem der Weg gut einen Kilometer mehr oder weniger dicht entlang führt. Der Altrheinarm entstand im 18. Jahrhundert und wird heute unter anderem vom Michelsbach kurz vor seiner Mündung in den Oberrhein gespeist.
Der Treidlerweg verläuft zuerst unmittelbar am Sondernheimer Altrhein entlang, führt dann aber leicht nach rechts versetzt weiter.
Der Weg passiert rechter Hand zunächst ein Feld und danach eine ganze Reihe von Weihern. Diese wurden ursprünglich als Fischteiche angelegt, sind aber jetzt Teil des Naturschutzgebiets Hördter Rheinauen.
Nachdem man die Weiher hinter sich gelassen hat, führt der Treidlerweg durch ein Waldstück, das er kurz danach schon wieder verlässt.
Man befindet sich dort wieder an der Stelle am Rheindeich, wo man zum ersten Mal auf den Treidlerweg gestoßen ist (etwa 15 km ab Sondernheim).
Schleusenhaus
Anschließend biegt man nach links ab und passiert wie auf dem Hinweg erneut das Maschinenhaus sowie das Sperrwerk zwischen dem Sondernheimer Altrhein und dem Oberrhein. Direkt danach erreicht man wieder die Sondernheimer Hütte des Pfälzerwaldvereins (PWV) Schleusenhaus.
Tipp: Die PWV-Hütte bietet eine gute Gelegenheit, vor Abschluss der Wanderung noch einmal einzukehren.
Anschließend folgt man hinter der PWV-Hütte erneut dem Waldpfad in Richtung Sondernheim.
Sondernheim
Nach rund 600 Metern erreicht man wieder eine Weggabelung, an der man rechts abbiegt und einem Wirtschaftsweg nach Sondernheim folgt.
Wie auf dem Hinweg durchquert man erneut den Ort geradeaus, doch diesmal in umgekehrter Richtung über die Speckstraße, den Rathausplatz und die Kirchstraße. Dabei passiert man auch wieder das Rathaus und die Sankt-Johannes-Kirche.
Nachdem man der Kirchstraße immer geradeaus durch den Ort gefolgt ist, erreicht man nach rund 600 Metern schließlich erneut den Bahnhof von Sondernheim, wo diese Wanderung endet (etwa 18 km).
Von dort aus kann man per Stadtbahn mindestens stündlich wieder in Richtung Germersheim oder Wörth und Karlsruhe fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Treidlerweg, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen am Oberrhein bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.