Auf dem Moselsteig über Mesenich und Senheim zu den Römergräbern
Diese Wanderung führt auf dem Moselsteig von Beilstein mit der Burg Metternich über Mesenich und Senheim nach Ediger-Eller (etwa 18 km). Noch vor dem Start sollte man Beilstein und die Burg besichtigen. Unterwegs lohnt sich ein Abstecher zu den römischen Grabkammern oberhalb von Nehren. Zum Abschluss kann man noch einen Bummel durch den Ortskern von Ediger machen. Die Wanderung entspricht weitgehend der „offiziellen“ Etappe 17 des Moselsteigs.
Beilstein
Die Wanderung beginnt an der Moseluferstraße von Beilstein bei der Bushaltestelle oder am Schiffsanleger, die per Bus oder Schiff von Cochem aus erreichbar sind. Die Fahrzeiten sind sehr unregelmäßig – bitte erkundigen Sie sich vorab!
Vom Moselufer aus folgt man den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs durch den Ortskern hindurch. Beilstein wird wegen seines gut erhaltenen historischen Ortsbildes auch als „Dornröschen der Mosel“ bezeichnet.
Sehenswert sind unter anderem die zahlreichen Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz und die Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Außerdem sollte man sich das ehemalige Karmeliterkloster über dem Ortkern anschauen, dessen Sankt-Josef-Kirche ab 1691 im Barockstil erbaut wurde.
Burg Metternich
Anschließend führt der Moselsteig mit einer großen Spitzkehre direkt zum Eingang von Burg Metternich hinauf (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit).
Die Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut, aber 1689 zerstört. Sie befindet sich heute in Privatbesitz, kann aber gegen ein Eintrittsgeld besichtigt werden.
Tipp: Ich empfehle, Burg Metternich zu besuchen.
Anschließend folgt man dem Wanderweg moselaufwärts und erreicht nach gut 200 Metern den Jüdischen Friedhof von Beilstein. Der Friedhof wurde im 17. Jahrhundert angelegt, und es sind noch etwa hundert Grabsteine erhalten. Der älteste stammt von 1818, die letzte Beisetzung fand dort 1938 statt. Der Moselsteig führt direkt am Friedhofszaun entlang.
Briedern
Kurz danach gelangt man zu einer Wegkreuzung, wo man geradeaus einen schmalen Pfad weiter geht. Dort trifft man auf eine Hinweistafel, die vor dem folgenden Wegabschnitt warnt und eine Ausweichstrecke anbietet. Der Pfad wird tatsächlich schmal und verläuft am Steilhang entlang. Er ist aber nicht besonders gefährlich. Sie sollten den Pfad trotzdem nicht bei Eis oder Nässe betreten und bei schlechter Witterung besser der Ausweichstrecke folgen.
Der Pfad führt durch die Briederner Schweiz. Sie hat ihren Namen wegen der Schönheit und Wildheit dieses Waldgebiets. Man kommt dann an mehreren Bänken und Aussichtspunkten vorbei, die aber weitgehend zugewachsen sind. Nach gut eineinhalb Kilometern verlässt der Weg den Wald. Dort stößt man rechts auf einen Zuweg zur Kapelle am Wahlberg (etwa 3 km ab Beilstein). Man sollte unbedingt die wenigen Meter zu der kleinen Kapelle aus dem 19. Jahrhundert gehen. Von dort aus hat man auch eine schöne Aussicht auf Briedern.
Hinter der Kapelle biegt der Wanderweg nach links ab und umrundet anschließend in einem weiten Rechtsbogen einen Taleinschnitt. Dann wendet man sich nach links, geht gut 300 Meter geradeaus durch Weinberge und biegt dann nach rechts ab. Kurz danach hat man den Ortsrand von Briedern erreicht (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Wer mag, kann dort noch in den Ort hineingehen. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt vor allem die Sankt-Servatius-Kirche, die auf das 13. Jahrhundert zurückgeht.
Mesenich
Anschließend umrundet der Moselsteig in einem weiten Linksbogen auf einer Straße das Betriebsgelände einer stillgelegten Kellerei. Danach wechselt man in einen Schotterweg, biegt nach rechts ab und wandert dann durch Weinberge in Richtung Mesenich.
Nach rund einem Kilometer erreicht man dann den sogenannten Naherholungsplatz am Ortsrand von Mesenich (etwa 5 km ab Beilstein, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Dort befindet sich auch die kleine barocke Kapelle Kehrhäuschen. Der Moselsteig führt anschließend oberhalb von Mesenich weiter. Ich empfehle jedoch, dort dem Zuweg in den Ort hinab zu folgen und ihn zu besichtigen.
Zuerst stößt man auf das Haus Hirschen von 1585 mit einem markanten Runderker. Von dort aus folgt man am besten der Weinbergstraße bis zur Sankt-Nikolaus-Kirche. Der weit sichtbare, romanische Turm geht auf die Zeit um 1200 zurück. Später wurden an der Kirche gotische und barocke Erweiterungen und Umbauten vorgenommen. Ebenfalls sehenswert ist der repräsentative Brauweiler Hof, der um 1770 erbaut wurde.
Anschließend folgt man von der Kirche aus weiter der Weinbergstraße und gelangt so wieder aus Mesenich hinaus. Nach Ende der Bebauung geht man auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg geradeaus leicht bergauf durch die Weinberge. Rund 500 Meter danach stößt man wieder auf die gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs.
Senheim
Der Wanderweg verläuft dann weiter durch die Weinberge. Nach rund 200 Metern passiert man eine Statue des Heiligen Urban, des Schutzpatrons der Winzer. Sie steht unterhalb der Felsen der Senheimer Lay, nach denen auch die Weinlage dort benannt ist.
Man wandert gut einen halben Kilometer weiter durch die Weinberge und erreicht dann die Schutzhütte Margareten-Pavillon. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht auf das nächste Zwischenziel dieser Wanderung – den Winzerort Senheim.
Hinter dem Margareten-Pavillon geht man weiter bergab. Anschließend macht der Wanderweg eine Spitzkehre nach rechts und man erreicht den Ortsrand von Senheim (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Dort befindet sich die Sankt-Katharina-Kirche, deren spätromanischer Turm auf das 13. Jahrhundert zurückgeht und deren barocker Saalbau ab 1765 erbaut wurde. Sehenswert ist auch die ehemalige Vogtei – ein um 1240 errichteter romanischer Wohnturm.
Vom Kirchplatz aus folgt man der Marktstraße durch den Ort bergab. Danach geht man zum Sportboothafen von Senheim und von dort aus zur Moselbrücke.
Senhals
Nachdem man die Brücke überquert hat folgt man den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs nach rechts und erreicht den Senheimer Ortsteil Senhals (9 km ab Beilstein, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit).
Anschließend folgt man der Moselweinstraße geradeaus bis man an einer Kreuzung auf die Kapelle Sankt Maria Magdalena, Cosmas und Damian trifft. Sie geht vermutlich auf das 13. Jahrhundert zurückt, erhielt ihr heutiges Aussehen aber weitgehend im 17. Jahrhundert.
An der Kreuzung biegt der Wanderweg nach links in die Kehrstraße ab. Man folgt ihr ein Stück und überquert kurz danach auf einer Brücke eine Bundesstraße. Dann biegt man erneut nach links ab und wandert in Richtung Nehren.
Nehren
Der Moselsteig verläuft im Zickzack durch Weinberge, passiert ein Weingut und erreicht unmittelbar danach den Ortsrand von Nehren (keine Einkehrmöglichkeit). Wer mag, kann dort noch in den Ort hineingehen. Sehenswert ist vor allem die Sankt-Agatha-Kirche aus dem 16. Jahrhundert, die in Teilen auf das 13. Jahrhundert zurückgeht.
Der Wanderweg führt aber an Nehren vorbei. Auf dem folgenden Wegabschnitt kann man nordwestlich am Hang die Rekonstruktion von zwei römischen Grabkammern sehen. Außerdem hat man immer wieder schöne Ausblicke auf Nehren und das Moseltal.
Nachdem man Nehren hinter sich gelassen hat, biegt der Moselsteig nach rechts ab. Anschließend führt der Wanderweg durch Weinberge steil den Hang hinauf. Dabei kreuzt man vier meist asphaltierte Wirtschaftswege bis man nach rund 500 Metern in den fünften Weg nach links einbiegt.
Römische Grabkammern
Danach wandert man rund 300 Meter am Hang entlang bis man nach einer Rechtskurve auf einen Zuweg zu den spätrömischen Grabkammern oberhalb von Nehren trifft.
Ich empfehle, dem braun-weiß-markierten Zuweg zur Grabanlage zu folgen (12 km ab Beilstein). Dies ist hin und zurück ein Umweg von knapp einem Kilometer.
Tipp: Der Abstecher zu den Grabkammern ist sehr lohnenswert.
Es handelt sich um die Rekonstruktionen von zwei römischen Grabkammern mit vorgebauten Schutztempeln aus dem 3. bis 4. Jahrhundert. Sie werden auch „Heidenkeller“ genannt und sind im Ortswappen von Nehren abgebildet. Die Grabanlage wurden in den 1970er Jahren erforscht und rekonstruiert. Dabei entdeckte man Wandmalereien, die zu den besterhaltenen römischen Gewölbemalereien nördlich der Alpen gehören. Die Grabkammern gehörten einer Grundbesitzerfamilie, deren Gut beim heutigen Nehren lag.
Von dort aus hat man einen schönen Ausblick in das Moseltal sowie auf Senheim, Senhals und Nehren.
Ediger-Eller
Auf dem Zuweg kehrt man anschließend von der Grabanlage zum Hauptweg des Moselsteigs zurück. Der Wanderweg verläuft dann durch den Wald immer am Hang entlang. Nach rund einem Kilometer und einer weiten Linkskurve verlässt der Weg den Wald. Kurz danach passiert man eine kleine, in den Hang eingelassene Schutzhütte. Es folgt noch einmal ein kurzes Waldstück. Dort macht der Weg erst eine Spitzkehre nach links und direkt danach eine weitere nach rechts.
Anschließend führt der Moselsteig durch Weinberge, und in der Ferne kann man schon das Ziel dieser Wanderung sehen – Ediger-Eller. Rund einen Kilometer nach der Schutzhütte geht der Wanderweg in einen asphaltierten Wirtschaftsweg über und beschreibt dann eine weite Linkskurve.
Hinter der Kurve biegt der Moselsteig nach rechts ab (knapp 15 km ab Beilstein) und verläuft danach oberhalb von Ediger am Hang entlang in das Pehrtal hinein. Ich empfehle aber, dort weiter dem asphaltierten Wirtschaftsweg zu folgen und nach Ediger hinab zu gehen. Dadurch kann man den interessanten Ort besichtigen und den Weg zum Bahnhof von Ediger-Eller um rund einen Kilometer abkürzen.
Ediger
Nachdem man kurz danach den Ortsteil Ediger von Ediger-Eller erreicht hat, sollte man sich zuerst an der weit sichtbaren Sankt-Martin-Kirche orientieren. Am besten folgt man der Hochstraße dorthin.
Die ursprünglich romanische Kirche geht auf das 11. Jahrhundert zurück, wurde aber Anfang des 15. Jahrhunderts zu einer gotischen Hallenkirche erweitert. Beachtenswert ist der reich verzierte, achteckige Turmhelm.
Tipp: Man sollte die Kirche und den Ortskern von Ediger unbedingt besichtigen.
Anschließend geht man von der Sankt-Martin-Kirche am besten durch die Kirchstraße in den Ortskern. Sehenswert sind viele Fachwerkhäuser wie der Dauner Hof aus dem frühen 16. Jahrhundert und Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit dem Oberturm.
Eller
Danach geht man weiter zum Ortsteil Eller. Hierbei kann man sich an der weit sichtbaren Sankt-Hilarius-Kirche orientieren. Am besten geht man durch Paulusstraße, Am Pfirsichgarten und Brunnenstraße dorthin.
Die Kirche, deren romanischer Turm auf das 11. Jahrhundert zurückgeht, wurde um 1500 gotisch erweitert und 1718 barock umgestaltet. Sehenswert ist auch die gegenüberliegende, barocke Rochuskapelle.
Bei der Sankt-Hilarius-Kirche stößt man auch wieder auf den Moselsteig. Von dort aus folgt man den gelb-weißen Markierungen durch die Sankt Jakobstraße und die Moselweinstraße. Vor einer Bahnunterführung zweigt ein Zuweg nach rechts zum Bahnhof von Ediger-Eller ab und wo diese Wanderung endet (etwa 18 km ab Beilstein). Von dort aus kann man per Regionalbahn (Moselstrecke) stündlich in Richtung Koblenz oder Trier fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Moselsteig, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf dem Moselsteig bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.