Auf der Schwede-Bure-Tour zur Guckshöll und zum Schönburgblick
Diese Wanderung führt auf der Schwede-Bure-Tour von Oberwesel über die Guckshöll und Damscheid zum Schönburgblick (etwa 13 km). Attraktionen des Rundwegs sind mehrere tolle Aussichtpunkte auf der Hochfläche und am Mittelrheintal. Vor oder nach der Wanderung lohnt sich ein Bummel durch Oberwesel.
Es handelt sich um einen der Rundwege am Rheinburgenweg, die das Hinterland dieses Fernwanderwegs erschließen. Ihren ungewöhnlichen Namen hat die Schwede-Bure-Tour vom Schwedenborn – einer kleinen Quelle, an der die Wanderung vorbei führt.
Oberwesel
Diese Wanderung beginnt am Bahnhof von Oberwesel, der per Regionalbahn (Mittelrheinbahn) stündlich aus den Richtungen Bingen und Koblenz erreichbar ist.
Tipp: Man sollte vor der Wanderung noch einen Bummel durch Oberwesel machen.
Neben der Schönburg aus dem 12. Jahrhundert und der gotischen Liebfrauenkirche aus dem 14. Jahrhundert ist die teilweise begehbare Stadtmauer mit ihren zahlreichen Türmen sehr sehenswert.
Vom Bahnhof aus folgt man der Liebfrauenstraße geradeaus nach Oberwesel hinein. Am Schaarplatz stößt man auf den Beginn der Schwede-Bure-Tour, deren roten Markierungen man nach rechts in die Chablisstraße folgt. Nach gut hundert Metern biegt man dann nach rechts in die Gasse „Rasselberg“ ein.
Anschließend folgt man den roten Markierungen über Treppen und einen Serpentinenpfad den Hang hinauf. Oben angekommen wendet man sich nach rechts. Man befindet sich dort auf einem Pfad außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer mit mehreren Türmen wie dem Kuhhirtenturm. Der Weg führt zum Heumarkt bei der Sankt-Martin-Kirche aus dem 14. Jahrhundert, deren markanter Kirchturm früher als Wehrturm ein Teil der Stadtmauer war.
Auf dem Kackstuhl
Bei der Sankt-Martin-Kirche und ihrem Friedhof geht man nach links und folgt ein Stück einer Straße. Kurz danach biegt der Wanderweg erneut nach links ab und führt einen Pfad durch umzäunte Gartengrundstücke bergauf. Nach 200 Metern stößt man auf eine kleine Straße, der man nach rechts folgt und dann zum Aussichtspunkt Auf dem Kackstuhl gelangt. Dort gibt es auch einen als Kackstuhl bezeichneten hölzernen Sitz, und man hat einen schönen Blick auf den Rhein.
An dem Aussichtspunkt folgt die Schwede-Bure-Tour einer Wegkehre nach links. Der Weg führt allmählich zur Hardthöhe hinauf. Nach gut 600 Metern erreicht man eine Kreuzung und der Weg biegt nach rechts ab. Anschließend wandert man rund 250 Meter durch Wiesen bergauf und biegt dann erneut nach rechts ab. Der Weg führt weiter durch Wiesen am Hang entlang, und von dort hat man einen schönen Blick ins Rheintal.
Kurz danach macht der Weg eine Linkskurve und man erreicht eine Abzweigung zum alten jüdischen Friedhof von Oberwesel.
Der an einem Hang gelegene Friedhof wurde im frühen 18. Jahrhundert in Terassen angelegt. Es sind noch 66 Grabsteine erhalten. Der älteste stammt von 1718, die letzte Beisetzung fand dort 1942 statt.
Tipp: Ich empfehle, die wenigen Meter dorthin zu gehen und einen Moment auf dem Friedhof innezuhalten.
Rheingoldschänke
Anschließend folgt man den roten Markierungen der Schwede-Bure-Tour durch ein Waldstück. Nach knapp 500 Metern verlässt der Weg den Wald wieder, und man gelangt dann zu einem Aussichtspunkt mit einer Liegeschaukel. Von dort aus hat man eine weite Aussicht über das Niederbachtal hinweg auf den Ort Niederburg. Linker Hand auf der Höhe kann man Damscheid sehen, das ein Zwischenziel dieser Wanderung ist.
Von dem Aussichtspunkt wandert man an einem Feld entlang bergab und durchquert danach ein Waldstück. Anschließend erreicht man eine Landstraße, die man überquert. Vorsicht, achten Sie bitte unbedingt auf den Verkehr! Auf der anderen Straßenseite gelangt man dann zur Rheingoldschänke (etwa 4 km ab Oberwesel), wo es eine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit gibt.
Guckshöll
Die Schwede-Bure-Tour verläuft danach noch ein Stück an der Landstraße entlang. Dann führt der Weg in den Wald hinein und durch diesen bergauf bis zum Aussichtspunkt Guckshöll. Von dem Rastplatz mit Tischen und Bänken hat man einen herrlichen Blick durch das Niederbachtal bis zum Rhein und Oberwesel. Dort kann man am Talende den Ochsen- und den Katzenturm sowie die Sankt-Martin-Kirche erkennen.
Der ungewöhnliche Name des Aussichtspunkt hat nichts mit dem Ort der Bestrafung im Jenseits zu tun. Der zweite Namensteil „-höll“ leitet sich von Halde oder steiler Hang ab – die Guckshöll ist also ein Aussichtspunkt am Hang.
Damscheid
Anschließend wandert man zuerst am Waldrand und an Gehölzen vorbei. Dann verläuft der Weg über Wiesen und Felder und man kann rechts den Ort Damscheid sehen. Bald danach kreuzt der Wandweg einen asphaltierten Feldweg.
Wer einen Abstecher in den Ort machen möchte, kann dort rechts abbiegen und nach Damscheid hineingehen (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Sehenswert ist vor allem die Sankt-Johannes-Kirche, deren romanischer Westturm auf der Zeit um 1150 zurückgeht. Die Kirche wurde in späteren Jahrhunderten erweitert und umgebaut, so stammt der barocke Saalbau von 1682.
Wir folgen aber weiter den roten Markierungen der Schwede-Bure-Tour geradeaus. Nach rund 150 Metern biegt der Weg an einem Gehölz nach links ab und kurz danach wieder nach rechts. Man überquert eine Landstraße und befindet sich dann am Wanderparkplatz Hardt östlich von Damscheid.
Hunsrückblick
Anschließend führt der Weg weiter über Wiesen und Felder sowie an Gehölzen entlang in einem weiten Rechtsbogen um Damscheid herum. Südlich des Ortes führt der Weg allmählich in das Tal des Oberbachs hinein. Rund eineinhalb Kilometer nach dem Wanderparkplatz Hardt erreicht man dann den Aussichtspunkt Hunsrückblick (etwa 7 km ab Oberwesel) mit einer Liegebank. Von dort aus hat man eine schöne Aussicht in das Oberbachtal und auf die umliegenden, bewaldeten Hunsrückhöhen.
Kurz danach biegt die Schwede-Bure-Tour nach links in einen Pfad ein, der durch ein Waldstück bergab führt. Nach wenigen Metern erreicht man dann einen breiten Weg, dem man ebenfalls nach links folgt. Man befindet sich nun am Nordhang des Oberbachtals.
Der zuerst noch asphaltierte Wirtschaftsweg führt an Wäldchen und aufgegebenen Weinbergen vorbei. Nach gut einem Kilometer gelangt man zu einem ehemaligen Schiefersteinbruch, an dem Bänke zu einer Pause einladen. Dort kann man am Hang sehr gut die 300 bis 400 Millionen Jahre alten Schieferschichten erkennen.
Engehöll
Wenige Meter nach dem Steinbruch gabelt sich der Wirtschaftsweg und man folgt den roten Markierungen der Schwede-Bure-Tour nach rechts bergab. Nach aufgegebenen passiert man dort auch bewirtschaftete Weinberge. Bald kann man geradeaus am Ende des Oberbachtals die Schönburg erkennen und rechts im Talgrund den Oberweseler Ortsteil Engehöll. Auch bei diesem Ort leitet sich der ungewöhnliche zweite Namensteil „-höll“ von Halde oder steiler Hang ab. Engehöll ist also ein von steilen Hängen eingeengter Ort.
Die Schönburg wird bald danach wieder durch einen Bergrücken verdeckt, aber auf der anderen Talseite kann man gut die Marienkapelle von Engehöll aus dem Jahr 1925 sehen.
Etwa eineinhalb Kilometer nach der Weggabelung gelangt man zu einer Abzweigung oberhalb von Engehöll (etwa 10 km ab Oberwesel, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Wer mag, kann dort in den Ort hinabgehen, aber das bedeutet hin und zurück einen Umweg von zweieinhalb Kilometern.
Direkt bei der Abzweigung nach Engehöll verlässt die Schwede-Bure-Tour für ein kurzes Stück den asphaltierten Wirtschaftsweg und verläuft links rund hundert Meter auf der Weinbergmauer entlang. Dort informiert eine Informationstafel über die Weinlage Goldemund, die man nun erreicht hat.
Landsknecht- und Schönburgblick
Anschließend kehrt die Schwede-Bure-Tour auf den asphaltierten Wirtschaftsweg zurück, der durch die Weinberge leicht bergauf führt. Dann gelangt der Wanderweg zu einer Kreuzung, wo man den Weg bergauf nach links geht. Rund 300 Meter danach gelangt man zu einer weiteren Weggabelung, wo man dem rechten Weg folgt. Geradeaus kann man nun sehr gut die Schönburg auf der anderen Talseite sehen, der man allmählich näher kommt.
Gut einen halben Kilometer nach der letzten Weggabelung biegt der Wanderweg nach links ab und führt einen schmalen Pfad durch ein Wäldchen bergauf. Nach wenigen Metern findet man rechts vom Pfad den kleinen Aussichtspunkt Landsknechtsblick mit einer Liegebank.
Es lohnt sich aber auch, wenige Meter danach nach links bergauf den Abzweig zum Hof Hardthöhe und zum Aussichtspunkt Schönburgblick zu gehen. Dieser liegt etwas oberhalb des Landsknechtsblicks und ist mit Tischen und Bänken ausgestattet. Von beiden Aussichtspunkten hat man eine schöne Aussicht zur Schönburg auf der gegenüberliegenden Talseite.
Tipp: Man sollte an einem der Aussichtspunkte unbedingt eine Rast machen und die Aussicht genießen.
Schwede-Bure
Anschließend folgt man den roten Markierungen der Schwede-Bure-Tour auf einem Waldpfad bergab. Bald danach erreicht man den Schwede-Bure oder Schwedenborn, der dieser Rundwanderung ihren Namen gab.
Die kleine Quelle und ein Felsloch waren früher in Kriegszeiten ein Versteck für die Bevölkerung – auch als Oberwesel im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden besetzt war. Heute soll der romantische Ort ein beliebter Treffpunkt für Liebespaare sein, die sich an dem Rastplatz auf Schiefertafeln verewigen können.
Man folgt dem Waldpfad weiter bergab und kommt dann zur Kalvarienbergkapelle (etwa 12 km ab Oberwesel). Der neugotische Saalbau aus Bruchstein stammt von 1845. Man sollte ruhig einen Blick in die Kapelle werfen und dort kurz innehalten.
Anschließend wandert man in umgekehrter Reihenfolge den zur Kapelle führenden Kreuzweg hinab. Nach einer Rechtskurve und gut 200 Metern kreuzt der Wanderweg eine asphaltierte Straße und führt dann auf der anderen Seite weiter bergab. Es folgt eine Spitzkehre nach links, und danach erreicht man die ersten Häuser von Oberwesel.
Oberwesel
Man befindet sich dort wieder auf dem Pfad außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer mit ihren Türmen. Der weitere Rückweg ist somit schon vom Hinweg bekannt: Man folgt dem Serpentinenpfad den Hang hinab zur Gasse „Rasselberg“ und dann der Chablisstraße zum Schaarplatz im Ortskern von Oberwesel.
Wer Lust und Zeit hat, sollte noch einen Bummel durch das Städtchen machen. Schließlich gelangt man über die Liebfrauenstraße wieder zur Liebfrauenkirche und zum Bahnhof von Oberwesel (etwa 13 km ab Bacharach), wo diese Wanderung endet. Von dort aus kann man per Regionalbahn (Mittelrheinbahn) stündlich in Richtung Koblenz oder Bingen fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Rheinburgenweg, zu dem dieser Rundweg im Hinterland des Fernwanderwegs gehört.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf dem Rheinburgenweg bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.