Auf dem Soonwaldsteig von Bingen nach Trechtingshausen
Diese kurze Wanderung führt weitgehend auf dem Soonwaldsteig von Bingen über Burg Rheinstein nach Trechtingshausen (etwa 9 km), wo man auch noch Burg Reichenstein besichtigen kann. Krönender Abschluss der Wanderung durch den Binger Wald sind die romantischen Burgen. Sie ist auch für Kinder geeignet, für die vor allem die beiden Burgen interessant sind. (Falls Sie diese Wanderung mit Kindern machen möchten, können Ihnen meine grundsätzlichen Empfehlungen zum Wandern mit Kindern nützlich sein.)
Bingen
Diese Wanderung beginnt am Binger Hauptbahnhof (Bingen Hbf, nicht Bingen Stadt!), der per Regionalbahn (Mittelrheinbahn), Regionalexpress und Intercity gut angebunden ist. Wer mag kann vor der Wanderung noch Bingen besichtigen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem die Burg Klopp aus dem 13. Jahrhundert, die barocke Kapuzinerkirche von 1658 und die spätgotische Sankt-Martin-Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
Wer mag kann vor der Wanderung auch eine Übernachtung in Bingen einlegen – für Kinder ist eine Nacht in der Rhein-Nahe-Jugendherberge besonders geeignet. Sie liegt am Rand des Binger Waldes.
Forsthaus Heiligkreuz
Vom Binger Hauptbahnhof aus folgt man den rot-gelb-grauen Markierungen des Soonwaldsteigs oder dem rot-weiß markierten Rheinburgenweg. Beide treffen sich im Wald oberhalb von Bingen am Gedenkstein für „den durch ruchlose Hand am 25. IV. 1920 erschossenen Förster Peter Dammer“.
Auf dem folgenden Wegabschnitt berühren Soonwaldsteig und Rheinburgenwegs mehrere Stationen eines Waldlehrpfads. Für Kinder und Erwachsene gibt es hier Interessantes über forstwirtschaftliche, kulturhistorische und ökologische Gesichtspunkte des Binger Waldes zu lernen. Man wandert an Aussichtspunkten auf die Burgruine Ehrenfels und auf Assmannshausen vorbei, die auf der anderen, rechten Rheinseite liegen. Schließlich erreicht man das Forsthaus Heiligkreuz (etwa 3 km ab Bingen, Einkehrmöglichkeit).
Damianskopf und Schweizerhaus
Ab dem Forsthaus Heiligkreuz folgt man weiter den rot-gelb-grauen Markierungen des Soonwaldsteig bzw. den Wegweisern in Richtung von Burg Rheinstein. Achtung! Der Weg zur Burg Rheinstein ist dort wegen des rot markierten Rundwanderwegs der Baumgeister-Tour zweimal ausgeschildert!
Bitte gehen Sie ab Forsthaus Heiligkreuz weiter Richtung Schweizerhaus und Damianskopf. Schon bald danach erreicht man das Gebiet des Damianskopfs.
Tipp: Man sollte unbedingt die wenigen Meter zum Aussichtspunkt gehen und den Blick ins Rheintal genießen.
Von dort aus kann man auch schon Burg Rheinstein sehen..
Noch vor Burg Rheinstein erreicht man dann jedoch erst das Schweizerhaus (etwa 6 km ab Bingen, Einkehrmöglichkeit). Das Gebäude wurde ab 1842 in der Zeit der Romantik im Stil alpenländischer Bauernhäuser errichtet und war einst das Gästehaus von Burg Rheinstein. Selbst wer hier keine Rast machen möchte, sollte kurz die Aussicht auf Assmannshausen und den Rhein genießen.
Burg Rheinstein
Ab dem Schweizerhaus wandert man auf dem Eselspfad weiter Richtung Burg Rheinstein. Vorsicht! Dies ist das einzige etwas schwierige Stück der Wanderung, aber es ist auch für Kinder gut zu bewältigen. Dennoch sollte man auf dem schmalen, ausgetretenen Weg vorsichtig sein.
Auf dem Pfad kommt man an den Überresten mehrerer Türmchen vorbei, von denen einer einen besonders schönen Blick auf Burg Rheinstein bietet. Der Weg führt oberhalb der Burg vorbei.
Tipp: Gehen Sie unbedingt die wenigen Meter zum Eingangstor hinab und besichtigen Sie die Burg.
Die Burg wurde im frühen 14. Jahrhundert als Vaitzburg oder Fautsburg erbaut und verfiel ab dem 16. Jahrhundert. Ab 1823 wurde sie unter dem neuen Namen Burg Rheinstein in romantisierter Form für Prinz Friedrich Wilhem Ludwig von Preußen (1794 – 1863) wieder aufgebaut und in den folgenden Jahrzehnten als Jagdschloss genutzt.
Für Kinder ist es ein besonderer Spaß, die vielen Treppen und Gänge von Burg Rheinstein zu erforschen. Die Besichtigung kostet Eintritt, und auf der Burg gibt es eine Einkehrmöglichkeit.
Burg Reichenstein
Anschließend folgt man nicht der kleinen Straße hinunter zum Rheinufer, sondern weiter dem rot-gelb-grau markierten Soonwaldsteig (und den roten Markierungen der Baumgeister-Tour) in Richtung Trechtingshausen. Kurz nach Burg Rheinstein führt der Wanderweg nach links einen Serpentinenpfad hinauf und dann weiter am Hang entlang. Bald danach kann man die Burg Reichenstein schon sehen, doch es ist noch ein gutes Stück bis dorthin.
Zunächst führt der Weg nämlich ins Morgenbachtal hinab (etwa 8 km ab Bingen). Achtung! Im Talgrund führen die Markierungen des Soonwaldsteigs und der Baumgeister-Tour nach links das Bachtal hinauf. Wir gehen dort aber in einer Spitzkehre nach rechts das Morgenbachtal bergab nach Trechtingshausen.
Anschließend erreicht man eine kleine Straße, die direkt unterhalb von Burg Reichenstein vorbei führt. Kurz danach gelangt man zu einer Bundesstraße, in die man nach links in Richtung Trechtingshausen einbiegt. Nach rund 200 Metern stößt man links auf einen Serpentinenweg, der zur Burg Reichenstein hinauf führt.
Tipp: Ich empfehle, diesen kurzen Abstecher zur Burg ruhig zu machen.
Die Burg wurde vermutlich schon in 12. Jahrhundert erbaut. Sie verfiel aber im 16. Jahrhundert und wurde 1689 zerstört. Seit 1834 wurde die Burg von Privatleuten teilweise wieder aufgebaut. Ihr heutiges Aussehen als eine neugotische Wohnburg erhielt sie ab 1899.
Auch auf Burg Reichenstein gibt es für Kinder viele Gänge und Räume zu erkunden. Die Besichtigung kostet Eintritt und es gibt eine Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit.
Trechtingshausen
Wer Lust und Zeit hat, sollte sich auch noch Trechtingshausen anschauen. Sehenswert sind das Rathaus im Heimatschutzstil von 1923, die neuromanische Sankt-Clemens-Kirche von 1922/23 und ein gotischer Wehrturm aus der Zeit um 1300.
Ebenfalls sehenswert ist die spätromanische Clemenskapelle aus der Zeit um 1230 südlich des Ortes (noch südlich von Burg Reichenstein). Direkt neben ihr befindet sich die kleinere, spätgotische Michaelskapelle aus dem 16. Jahrhundert, die früher als Beinhaus genutzt wurde.
Direkt an der Bundesstraße und noch südlich vom Ortskern liegt der Bahnhof von Trechtingshausen (etwa 9 km ab Bingen), wo diese Wanderung endet. Von dort aus kann man mit der Regionalbahn (Mittelrheinbahn) stündlich weiter Richtung Koblenz oder zurück nach Bingen fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Soonwaldsteig, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Und hier finden Sie weitere Vorschläge fürs Wandern mit Kindern bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.