Auf dem Mainwanderweg über den Ludwigstempel und durch den Obernauer Wald
Diese Wanderung führt auf dem Mainwanderweg von Aschaffenburg über den Ludwigstempel und durch den Obernauer Wald nach Sulzbach am Main (etwa 15 km). Zuerst wandert man durch die Altstadt von Aschaffenburg und am Mainufer entlang. Danach erklimmt man einige Ausläufer des Spessarts und durchquert den Obernauer Wald. Am Ende kann man noch die Überreste der historischen Ortsbefestigung von Sulzbach besichtigen.
Diese Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Mainwanderwegs zwischen Aschaffenburg und Miltenberg ab, um die Etappenlängen gleichmäßiger zu verteilen. Sie entspricht dem ersten Teil der „offiziellen“ Etappe 6 des Mainwanderwegs in flussaufwärtiger Richtung.
Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen vom Mainwanderweg zwischen Aschaffenburg und Sulzbach am Main…
Aschaffenburg
Die Wanderung beginnt am Hauptbahnhof von Aschaffenburg, der mit Nah- und Fernverkehrszügen aus allen Richtungen erreichbar ist.
Man verlässt den Hauptbahnhof an der südlichen Hauptseite und folgt gegenüber schräg links der Frohsinnstraße. Kurz danach biegt man rechts in die Ehrtalstraße ein gelangt auf ihr zum Agathaplatz und zur Sankt-Agatha-Kirche aus den 1960er Jahren.
Tipp: Vor der Wanderung sollte man noch unbedingt Aschaffenburg besichtigen!
Hierzu geht man am Agathaplatz nach links in die Innenstadt von Aschaffenburg hinein. Dort sind unter anderem die Sankt-Elisabeth-Kirche des ehemaligen Kapuzinerklosters sowie die barocke Unsere-Liebe-Frau aus dem 18. Jahrhundert mit einem gotischen Turm aus dem 13. Jahrhundert sehenswert.
Am Stiftsplatz erhebt sich die romanische Stiftskirche Sankt-Peter-und-Alexander, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Weitere Sehenswürdigkeiten in Aschaffenburg sind der Stiftshof zur Starkenburg von 1450 und verschiedene barocke Adelshöfe wie der Schönborner Hof aus dem späten 17. Jahrhundert.
Schloss Johannisburg
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit von Aschaffenburg ist aber das Schloss Johannisburg. Die Anlage geht auf eine Burg aus dem 13. Jahrhundert zurück, wurde aber von 1605 bis 1614 im Renaissance-Stil zum Schloss umgebaut.
Das Schloss beherbergt heute ein Museum. Auch wer nicht ins Museum möchte, sollte zumindest durch den frei zugänglichen Innenhof gehen. Dort kann man noch den Bergfried der einstigen Burg sehen.
An der zum Main gelegenen Westseite von Schloss Johannisburg stößt man auch auf die Markierungen mit dem blau-weißen M-Zeichen des Mainwanderwegs. Von dort aus verläuft der Wanderweg zur Südseite des Schlosses und dann über die Schlossgasse in die Aschaffenburger Altstadt hinein.
Mainuferweg am Floßhafen
Nach rund 300 Metern biegt man nach rechts in die Dalbergstraße ein und gelangt bald danach bei der Willigisbrücke ans Mainufer. Anschließend folgt man den blau-weißen Markierungen des Mainwanderwegs unter der Brücke hindurch auf dem Uferweg flussaufwärts.
Der asphaltierte Weg führt am früheren Floßhafen von Aschaffenburg entlang, der heute für Sportboote genutzt wird. In früheren Jahrhunderten machten dort Holzflöße eine Zwischenstation, bevor das Holz weiter mainabwärts geflößt wurde.
Bald danach verläuft der Uferweg unter der Adenauerbrücke hindurch, die nach dem ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876 – 1967) benannt ist.
Nach rund 400 Metern sieht man rechts am Mainufer die Überreste der oberen Schleuseneinfahrt des Floßhafens.
Anschließend passiert man das Gelände des Ruder-Club Aschaffenburg. Der asphaltierte Weg entfernt sich dann vom Mainufer und steigt etwas an. Kurz danach erreicht man eine Straße und eine Bushaltestelle (etwa 3 km ab Aschaffenburg).
Nach der Bushaltestelle überquert der Mainwanderweg die Straße nach links und kreuzt kurz danach die Gleise der Maintalbahn, wobei der Bahnübergang mit einer rot-weißen Umlaufsperre gesichert ist. Achten Sie beim Überqueren der Gleise bitte unbedingt auf den Zugverkehr!
Ludwigstempel am Bischberg
Nach dem Bahnübergang führt der Wanderweg nach links bergauf und dann an einem kleinen Umspannwerk des örtlichen Stromversorgers vorbei. Nachdem man rund einen halben Kilometer durch Kleingärten und Wiesen stetig bergauf gewandert ist, stößt man auf einen Querweg. Der Mainwanderweg biegt dort nach links ab.
Tipp: Ich empfehle aber, noch einen Abstecher nach rechts zum Aussichtspunkt am Ludwigstempel zu machen.
Der Ludwigstempel ist ein kleiner, fünfeckiger Aussichtspavillon, der 1989 anstelle eines älteren Pavillons errichtet wurde. Er bietet einen weiten Ausblick in die Mainebene, jedoch ist der Blick auf Aschaffenburg weitgehend zugewachsen. In der Ferne kann man bei klarer Sicht im Nordwesten bis zum Taunus und nach Frankfurt blicken.
Der Ludwigstempel liegt am westlichen Rand vom Bischberg (auch Ludwigshöhe genannt). Er ist den bayerischen Königen Ludwig I. (1786 – 1868) und Ludwig II. (1845 – 1886) gewidmet. Der Bischberg ist mit 188 Metern Höhe (nach dem Weinberg bei Mainaschaff und dem Birkenkopf bei Kahl am Main) der drittniedrigste Berg des Spessarts.
Vom Ludwigstempel kehrt man zum Mainwanderweg zurück und folgt dessen blau-weißen Markierungen geradeaus über die eigentliche Kuppe des Bischbergs hinweg. Von der Anhöhe aus hat man erneut einen weiten Rundblick und in die Mainebene.
Ruhstock Schweinheim
Der leicht gewundene Weg verläuft durch Felder und Wiesen weitgehend geradeaus. Auf dem folgenden Wegabschnitt hat man linker Hand noch einmal einen schönen Blick auf Aschaffenburg und Schloss Johannisburg.
Nach rund 700 Metern überquert man eine Wegkreuzung und gelangt nach weiteren 600 Metern zur Kreuzung am Ruhstock Schweinheim (etwa 5,5 km ab Aschaffenburg).
An der Wegkreuzung nahe des Aschaffenburger Stadtteils Schweinheim befindet sich links die Nachbildung eines hölzernen Ruhstocks. Wie auf steinernen Ruhbänken konnten dort einst Lastenträger ihre Lasten absetzen und sich ausruhen.
Gegenüber des Ruhstocks steht ein Bildstock von 1892 aus rotem Buntsandstein, auf dem ein Kreuz und ein Marienrelief aus Metall angebracht sind.
Sternberg und Erbig
Der Mainwanderweg biegt an der Wegkreuzung am Ruhstock rechts ab und führt dann durch Felder und Waldstücke bergauf.
Beim Anstieg hat man rechts durch die Bäume noch einmal einen schönen Blick auf Aschaffenburg, Schloss Johannisburg und in die Mainebene.
Die blau-weißen Markierungen des Mainwanderwegs führen an der Westflanke des Erbigs hinauf, wobei man zuerst den ihm vorgelagerten Sternberg streift. Nachdem der Weg einen Abzweig zum Gipfel des Sternbergs passiert hat, stößt man nach gut 100 Metern auf einen Querweg. Dort geht man nach rechts und kurz danach wieder nach links.
Tipp: Auf dem folgenden Wegabschnitt laden immer wieder Bänke am Waldrand zu einer Rast ein.
Anschließend umrundet man in einem weiten Linksbogen den Erbig an seiner West- und Südseite, wobei man meist am Waldrand entlang wandert. Nach gut einem Kilometer trifft man dann bei einer weiteren Bank auf den von Schweinheim kommenden Kreuzweg am Erbig (etwa 8 km ab Aschaffenburg).
Obernauer Wald
Dort biegt man nach rechts in den Kreuzweg ein und folgt einer Birkenallee über eine ausgedehnte Lichtung hinweg. Links in östlicher Richtung kann man den Sendemast auf dem Stengerts sehen. Nach rund 250 Metern trifft die Birkenallee auf den Obernauer Wald, in den der Mainwanderwegs geradeaus hineinführt.
Der Wanderweg verläuft danach auf einem breiten Forstweg schnurgerade durch den Wald. Nach rund einem halben Kilometer gelangt man zu einer großen Wegkreuzung und der Obernauer Kapelle Maria Frieden.
Die Kapelle wurde 1712 an Stelle älterer Vorgänger errichtet und später schrittweise erweitert. Dort endet der von Schweinheim am Erbig vorbei führende Kreuzweg und ein zweiter, der vom Aschaffenburger Stadtteil Obernau kommt. Die Kapelle ist regelmäßig Ziel von Marienprozessionen aus den umliegenden Orten.
Die blau-weißen Markierungen des Mainwanderwegs führen links an der Kapelle vorbei und folgen dann einem breiten, geraden Forstweg. Nachdem man rund einen Kilometer geradeaus durch den Wald gegangen ist, mündet der Forstweg in eine asphaltierte Straße am Rand des Gewerbegebiets Obernau.
Naturschutzgebiet Altenbachgrund
Dort biegt der Mainwanderweg schräg links in einen schmalen Waldpfad ein. Nach rund 200 Metern streift man erneut das Gewerbegebiet und folgt nach links einem Forstweg.
Kurz danach biegt man nach rechts ab und gelangt zu einem Rastplatz mit mehreren Tischen und Bänken (etwa 10 km ab Aschaffenburg). Direkt dahinter führt der Wanderweg auf einer hölzernen Brücke und zwei Stegen über mehrere Arme des Altenbachs.
Man hat dort das fast 300 Hektar große Naturschutzgebiet Altenbachgrund erreicht. Es umfasst ein Waldbachtal mit Auwaldresten, Sumpfgebieten und Schilfbeständen. Der Altenbachgrund ist Lebensraum für seltene Amphibien und Reptilien sowie Vögel wie Neuntöter, Steinkauz und Ziegenmelker.
Nachdem man die Brücke und die beiden Stege überquert hat, wandert man auf einem schmalen Waldpfad leicht bergauf. Der Mainwanderweg führt an einem Waldrand entlang, taucht dann wieder in den Wald ein und biegt kurz danach rechts ab.
Anschließend führt der Wanderweg an einer großen Freifläche entlang, dem Festplatz Sulzbach. Am Ende des Festplatzes biegt der Mainwanderweg nach links ab und man folgt dessen blau-weißen Markierungen an einem Sportplatz entlang.
Danach erreicht man den Ortsrand von Sulzbach am Main (etwa 12 km ab Aschaffenburg, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten). Der Mainwanderweg verläuft anschließend durch ein Wohngebiet, wobei er zwei Treppenanlagen hinab führt.
Sulzbach am Main
Im Talgrund führt der Wanderweg in den Schafbrückenweg hinein und überquert dann den Sulzbach. Am Ende des Schafbrückenwegs verlässt man den Mainwanderweg und folgt die Spessartstraße nach rechts in den Ortskern hinein.
Tipp: Ich empfehle, die historische Ortsbefestigung von Sulzbach am Main zu besichtigen.
Hierzu biegt man nach knapp einem halben Kilometer von der Spessartstraße links in die Jahnstraße ein. Kurz danach sieht man rechts den Rest des südöstlichen Rundturms der Ortsbefestigung. Anschließend geht man an der südlichen Mauer von Sulzbach entlang und gelangt zu den Resten des Oberen Tors (Südtor).
Die Ortsbefestigung wurde um 1500 erbaut und bildete einst einen geschlossenen Mauerring um Sulzbach. Die Überreste der Anlage wirken heute deutlich niedriger als ursprünglich, weil das Straßenniveau des Ortes früher fast einen Meter tiefer lag.
Man geht rechts durch das Obere Tor hindurch und dann an der nächsten Straßenecke nach links an der Sankt-Anna-Kirche vorbei. Die klassizistische Kirche von 1789 hat einen Turm, der im Kern noch aus dem 14. Jahrhundert stammt.
Hinter der Sankt-Anna-Kirche liegt die Sankt-Margareta-Kirche aus den 1950er Jahren. Nachdem man die Kirchen passiert hat, biegt man nach rechts in die Bahnhofstraße ein.
Anschließend wandert man durch die Reste des Unteren Tors (Nordtor) und am Friedhof entlang gut einen Kilometer zum Bahnhof von Sulzbach am Main, wo diese Wanderung endet (knapp 15 km ab Aschaffenburg). Von dort aus kann man stündlich mit der Regionalbahn (Maintalbahn) nach Aschaffenburg und dann weiter mit Nah- und Fernverkehrszügen in alle Richtungen fahren.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Mainwanderweg, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf dem Mainwanderweg bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.