Auf der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen von Erbach nach Hattenheim
Diese Wanderung verläuft auf der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen von Erbach zur Margarethenkapelle und zur Domäne Neuhof bei Hattenheim (etwa 9 km). Das Schönste an der Wanderung im Rheingau sind die historischen Ortskerne der Winzerorte Erbach und Hattenheim, die man besichtigen sollte. Der Rundweg ist auch für Kinder geeignet, für die vor allem die Kapelle und der Bachlauf interessant sind. (Falls Sie diese Wanderung mit Kindern machen möchten, können Ihnen meine grundsätzlichen Empfehlungen zum Wandern mit Kindern nützlich sein.) Es handelt sich um einen der Rundwege in der Nähe des Rheinsteigs, die das Hinterland dieses Fernwanderwegs erschließen.
Sie möchten rasch einen Eindruck bekommen, was Sie auf dieser Wanderung erwartet? Hier einige Video-Impressionen von der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen bei Erbach und Hattenheim am Inselrhein…
Erbach
Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Erbach, einem Ortsteil von Eltville, der per Regionalbahn (Rheingaulinie) aus den Richtungen Wiesbaden und Koblenz (halb-)stündlich erreichbar ist.
Man verlässt den Bahnhof am westlichen Ausgang und folgt danach der Taunusstraße nach links in den Ort hinein. An der zweiten Einmündung biegt man dann rechts in die Friedrichstraße ein, an deren Ende man rechts zum Nepomukplatz gelangt. Spätestens dort stößt man dann auch auf die blau-weißen Markierungen der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen.
Tipp: Vor oder nach der Wanderung sollte man unbedingt Erbach besichtigen!
Zu den Sehenswürdigkeiten von Erbach gehören neben der neugotischen Johanneskirche von 1865 und der spätgotischen Sankt-Markus-Kirche aus dem 15. bis 18. Jahrhundert zahlreiche Fachwerkhäuser. Ebenfalls sehenswert sind das Rathaus und Schloss Reinhartshausen, die beide um 1800 im klassizistischen Stil erbaut wurden.
Anschließend kehrt man zum Nepomukplatz zurück und folgt den blau-weißen Markierungen der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen links auf der Eberbacher Straße durch eine Bahnunterführung. Direkt danach biegt der Wanderweg nach links in den Lohweg ein.
Heiligenhäuschen am Lohweg
Der zuerst noch asphaltierte Weg führt ein kurzes Stück am Bahndamm entlang und dann aus Erbach hinaus. Anschließend wandert man zwischen Gärten rechts und Weinbergen links bis zum Heiligenhäuschen am Lohweg. Das „Heilige Haußs“ an einer Weggabelung wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt, die Heiligenstatue darin stammt jedoch aus moderner Zeit.
Man hat dort die Weinlage Erbacher Siegelsbergs erreicht, deren Name sich auf eine historische Beurkundung mit Siegel bezieht. Am Heiligenhäuschen folgt man der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen durch Felder und Weinberge weiter geradeaus.
Nach rund 150 Metern gelangt man an eine mit Efeu überwucherte Weinbergmauer, an der der unbefestigte Wanderweg rechts entlang führt. Solche umfriedeten Weinberge (Clos) dienten früher nicht nur zum Schutz vor Traubendieben und Wildverbiss. Sie sollen auch das Mikroklima für die Weinstöcke verbessern.
Man wandert dann rund 700 Meter weiter immer geradeaus durch Weinberge, wobei man links vom Weg immer wieder Überreste von Weinbergmauern sieht. Voraus kann man am Rheinufer schon den Eltviller Ortsteil Hattenheim sehen. Anschließend gelangt man an eine Wegkreuzung, an der die blau-weißen Markierungen der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen nach rechts bergauf führen.
Bildstock Marienkrönung
Kurz danach biegt der Wanderweg wieder scharf nach links in einen unbefestigten Weg ein. Dort hat man das Gebiet von Hattenheim und die Weinlage Hattenheimer Wisselbrunnen erreicht. Nachdem man rund 200 Meter geradeaus sanft bergab gewandert ist, erreicht man einen Gehölzstreifen und den barocken Bildstock Marienkrönung (etwa 2 km ab Erbach).
Der Bildstock mit Sockel und Gehäuse aus rotem Sandstein stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert. Auf seiner Vorderseite ist in einer Rundbogennische ein Relief aus weißem Sandstein angebracht, das die Krönung Marias zur Himmelskönigin durch Jesus, den Heiligen Geist und Gott Vater zeigt. Es handelt sich aber um eine Kopie, das Original befindet sich in der Sankt-Vincentius-Kirche in Hattenheim.
Auch nach dem Bildstock Marienkrönung verläuft die Riesling-Schleife durch die Weinberge auf einem unbefestigten Weg geradeaus sanft bergab. Nach rund 300 Metern gelangt man an eine Wegkreuzung in einer Senke, an der der Weg zuerst nach rechts und direkt danach wieder nach links führt.
Nach rund 300 Metern erreicht man dann erneut eine Wegkreuzung, an der man links wenige Meter entfernt an einem Gehölzstreifen ein barockes Wegkreuz aus dem 18. Jahrhundert sieht. Die Riesling-Schleife Kräuter und Blumen biegt dort jedoch nach rechts in einen befestigten Weg ein und nach rund 100 Metern wieder nach links in einen kleine Asphaltstraße.
Margarethenkapelle bei Hattenheim
Kurz danach kreuzt man eine Landstraße und folgt einem asphaltierten Wirtschaftsweg weiter geradeaus. Voraus hat man erneut einen schönen Blick auf den Inselrhein und auf Hattenheim.
Nach rund 300 Metern trifft man bei einem Baum und einer Bank auf einen Querweg, in den man nach links einbiegt. Schon nach wenigen Metern folgt man den blau-weißen Markierungen der Riesling-Schleife Kräuter und Blumen nach rechts bergab zu einer kleinen Baumgruppe und der Margarethenkapelle. Dort lädt auch eine Bank zum Verweilen ein.
Tipp: Machen Sie bei der Margarethenkapelle eine Rast und genießen Sie diesen idyllischen Ort!
Die kleine Kapelle in der Weinlage Hattenheimer Engelmannsberg wirkt historisch, wurde aber erst 1993 erbaut. Sie liegt oberhalb des Wellebornquelle und eines kleinen Teichs. Für Kinder ist das Spielen am Teich faszinierend, aber nicht ungefährlich. Bitte passen Sie auf, dass niemand ins Wasser fällt!
Bei der Margarethenkapelle wendet sich die Riesling-Schleife Kräuter und Blumen nach rechts und verläuft dann durch Weinberge sanft bergauf. Wer mag, kann an der nächsten Abzweigung den Wanderweg vorübergehend verlassen und nach links bergab einen Abstecher nach Hattenheim machen (knapp 4 km ab Erbach, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Hattenheim
Wenn man auf dem asphaltierten Weg immer geradeaus nach Hattenheim hineingeht, trifft man nach rund 400 Metern auf die Wilhelmstraße, der man zuerst nach links und dann um eine Rechtskurve folgt.
Tipp: In Hattenheim gibt es viele sehenswerte historische Bauwerke.
Nachdem man durch eine Bahnunterführung gegangen ist, gelangt man zur Burg Hattenheim. Die ehemalige Wasserburg geht auf das frühe 12. Jahrhundert zurück. Erhalten ist vor allem der gotische Wohnturm aus dem 14. oder 15. Jahrhundert.
Wenn man an der Burg erneut zuerst nach links und dann nach rechts geht, gelangt man zur Hauptstraße im historischen Ortskern von Hattenheim.
Dort ist neben mehreren Fachwerkhäusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert vor allem die Sankt-Vincentius-Kirche sehenswert. Der romanische Turm der Kirche wurde um 1240 erbaut, das barocke Kirchenschiff und der Chor stammen von 1740.
(Wer die Wanderung schon am Bahnhof in Hattenheim beenden möchte (gut 4 km ab Erbach), kann von dort mit der Regionalbahn (Rheingaulinie) (halb-)stündlich in Richtung Wiesbaden oder Koblenz fahren.)
Nach der Besichtigung von Hattenheim kehrt man auf dem gleichen Weg zur Riesling-Schleife Kräuter und Blumen unterhalb der Margarethenkapelle zurück. Der Wanderweg verläuft danach durch Weinberge sanft bergauf, wobei man links über das Tal des Leimersbachs hinweg auf eine Hattenheimer Neubausiedlung blickt. Dahinter kann man in der Ferne den Ort Hallgarten sehen.
Domäne Neuhof
Nachdem man rund einen Kilometer weitgehend geradeaus durch Weinberge gewandert ist, stößt der Weg auf eine kleine Asphaltstraße. Man folgt der Straße nach rechts bergauf, verlässt sie aber kurz danach wieder nach links.
Nach rund 250 Metern stößt man dann auf eine Weinbergmauer, an der man rechts entlang geht. Hinter der Mauer liegt das südliche Ende der berühmten Weinlage Hattenheimer Steinberg, die mit 34 Hektar die größte zusammenhängende Rebfläche im Rheingau ist. Die Weinberge wurde ab dem 12. Jahrhundert von Mönchen des benachbarten Klosters Eberbach angelegt. Im 18. Jahrhundert wurden sie von einer fast vier Kilometer langen und bis zu vier Meter hohen Mauer (Clos) umfriedet.
Nachdem man rund 250 Meter an der Weinbergmauer entlang gegangen ist, gelangt man zum südlichen Tor der Domäne Neuhof (etwa 5 km ab Erbach, keine Einkehrmöglichkeit).
Der Gutshof geht auf das 12. Jahrhundert zurück, gehörte bis 1803 zum Kloster Eberbach und ist heute eine hessische Staatsdomäne. Die Anlage kann nicht besichtigt werden! Dennoch lohnt sich ein Blick durch das Hoftor, neben dem rechts oberhalb an der Mauer zwei Buntsandsteinquader aus der Zeit um 1200 mit romanischen Ornamenten zu sehen sind.
Links vom Tor steht das barocke Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit Walmdach und Dachreiter. Der Innenhof wird von Wirtschaftsgebäuden aus dem 17. bis 19. Jahrhundert gesäumt. In der Hofmitte befindet sich ein achteckiges, barockes Brunnenhaus aus der Zeit um 1750.
An der Domäne Neuhof biegt die Riesling-Schleife Kräuter und Blumen nach rechts ab, und man folgt den blau-weißen Markierungen eine asphaltierte Zufahrt entlang. Rechter Hand hat man noch einmal einen weiten Blick zurück auf Hattenheim und ins Rheintal.
Kisselbachtal
Bald danach kreuzt man eine Landstraße und folgt einem unbefestigten Wirtschaftsweg weiter geradeaus. Links kann man über Felder und das Kisselbachtal hinweg die Klinik Eichberg sehen. Nach rund 200 Metern macht der Weg einen leichten Knick nach rechts, und man wandert anschließend an Feldern und Gehölzen entlang.
Nachdem man rund 900 Meter geradeaus gegangen ist, zweigt nach links ein befestigter Weg ab. Die Riesling-Schleife Kräuter und Blumen folgt diesem Weg ins Kisselbachtal hinab.
Nach rund 300 Metern überquert man dann auf einer kleinen Brücke den Kisselbach (etwa 7 km ab Erbach), der in Erbach in den Rhein mündet. Man kann noch eine Pause am Bachufer machen, das auch für Kinder interessant ist. Passen Sie aber bitte auf, dass niemand ins Wasser fällt!
Danach biegt der Wanderweg nach rechts ab und folgt einem asphaltierten Wirtschaftsweg im Talgrund. Nachdem man dem Talweg rund 900 Meter bergab gefolgt ist biegt die Riesling-Schleife nach links in einen unbefestigten Weg ein.
Anschließend wandert man links oberhalb des Kisselbachtals durch Weinberge der Weinlage Erbacher Michelmark. Ihr Name geht auf das mittelhochdeutsche „michel“ für „groß“ und „mark“ für „Berg“ zurück.
Erbach
Nachdem man eine kleine Kuppe überquert hat, sieht man rechts vor sich wieder Erbach liegen. Nach rund 700 Metern mündet die Riesling-Schleife Kräuter und Blumen erneut in den Talweg ein und erreicht dort auch den Ortsrand von Erbach (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Man folgt dem Bachhöller Weg in den Ort hinein und stößt kurz danach bei einer Schule und der Freiwilligen Feuerwehr auf die Ringstraße. Wenn man dieser nach links folgt, gelangt man wieder zum Bahnhof von Erbach, wo diese Wanderung endet (etwa 9 km). Von dort aus kann man per Regionalbahn (Rheingaulinie) (halb-)stündlich in Richtung Wiesbaden oder Koblenz fahren.
Wer mag, kann an der Ringstraße aber auch noch einmal geradeaus in den historischen Ortskern von Erbach gehen, um dort einzukehren.
- Hier finden Sie weitere Informationen über die Riesling-Schleife Kräuter und Blumen bei Erbach und Hattenheim im Rheingau.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Rheinsteig, zu dem dieser Rundweg im Hinterland des Fernwanderwegs gehört.
- Und hier finden Sie weitere Wanderungen auf Riesling-Schleifen bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.
- Und hier finden Sie weitere Vorschläge fürs Wandern mit Kindern bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.