Auf dem Neanderlandsteig über Haus Bürgel zum Schloss Garath
Diese Wanderung führt auf dem Neanderlandsteig von Monheim über Haus Bürgel zum Schloss im Düsseldorfer Stadtteil Garath (etwa 12 km). Zuerst wandert man am Rheinufer stromabwärts, danach durchquert man die Auenlandschaft der Urdenbacher Kämpe. Dort lohnt sich ein Besuch im Museum über die römischen Ursprünge von Haus Bürgel.
Die Wanderung weicht von den „offiziellen“ Etappen des Neanderlandsteigs zwischen Langenfeld-Reusrath und Düsseldorf-Garath ab. Der Grund ist, dass dadurch eine bessere An- und Abreise mit Bahn und Bus möglich ist. Sie entspricht weitgehend dem Ende der „offiziellen“ Etappe 13 des Neanderlandsteigs.
Monheim
Diese Wanderung beginnt am Busbahnhof von Monheim, der mit Stadtbussen halbstündlich aus Richtung Leverkusen, Langenfeld oder Düsseldorf erreichbar ist. Vom Busbahnhof am Rathausplatz geht man am besten durch die Alte Schulstraße immer geradeaus bis zum Schelmenturm. Danach geht man durch das Tor am Schelmenturm und folgt weiter geradeaus der Turmstraße bis zum Ortskern.
Tipp: Zu Beginn der Wanderung sollte man unbedingt noch Monheim besichtigen!
Zu den Sehenswürdigkeiten von Monheim gehören unter anderem der Schelmenturm aus dem frühen 15. Jahrhundert, die Villa Marienburg von 1880 und die Sankt-Gereon-Kirche. Die Kirche im Ortskern hat einen romanischen Turm aus der Zeit um 1300. Sie wurde aber im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, sodass sie bis 1953 neu erbaut wurde.
Anschließend folgt man der Turmstraße bis zum Ende und überquert eine Hauptstraße. Danach geht man geradeaus den Fußweg am Spielplatz vorbei und durch eine Pappelallee. Dort stößt man auch auf die Markierungen mit einem weiß-roten N-Zeichen des Neanderlandsteigs.
Nach rund 300 Metern erreicht man den neuen Monheimer Rheindeich, den man dann überquert. Auf dem Deich macht der Wanderweg eine Spitzkehre nach links und danach eine Wendung nach rechts. Man wandert dann auf einem Wiesenweg vor dem Deich am Monheimer Rheinufer flussabwärts.
Monheimer Rheinufer
Nach rund einem Kilometer gelangt man zu einem Schiffsanleger, in dessen Nähe auch die Personenfähre Piwipper Böötchen zur anderen Rheinseite anlegt. Dort geht man vom Wiesenweg hinauf zur Uferstraße, der der Neanderlandsteig ab nun folgt.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kann man das Deusser-Haus von 1848 sehen, das heute das Monheimer Heimatmuseum beherbergt. Das Herrenhaus ist nach dem Maler August Deusser (1870 – 1942) benannt, der dort einige Jahre lebte. Links vom Deusser-Haus sieht man die spätgotische Marienkapelle von 1514.
Man folgt dann den weiß-roten Markierungen des Neanderlandsteigs an der Uferstraße entlang. Nach rund 500 Metern erreicht man an der Rheinpromenade einen Aussichtspunkt mit der Statue „Leda“ (etwa 3 km ab Monheim Busbahnhof). Die Figur des Künstlers Markus Lüpertz von 2019 trägt (statt einem Schwan) eine Gans auf dem Arm und nimmt damit Bezug auf die Monheimer Wappenfigur der Gänseliesel.
Ein Stück weiter kann man rechts von der Straße hinter Bürogebäuden den Monberg sehen. Von der rund 25 Meter hohen Bauschutt- und Sondermüll-Deponie hat man einen weiten Blick auf Monheim und die Niederrheinebene. Die Aussicht von dort lohnt aber keinen Umweg.
Baumberger Rheinufer
Kurz danach verlässt der Wanderweg die Uferstraße und biegt dem Flusslauf folgend nach links ab. Man wandert dann auf einem asphaltierten Fuß- und Radweg am Baumberger Rheinufer flussabwärts.
Schon bald kann man rechts die ersten Häuser des Monheimer Stadtteils Baumberg sehen. Man erreicht den Ortsrand dann nach gut einem Kilometer (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Dort befindet sich auch das Aalfischerei-Museum. Es ist im stillgelegten Schokker „Fiat Voluntas“ aus dem Jahr 1937 untergebracht. Dieser niederländische Schiffstyp hat eine ausschwenkbare Vorrichtung zum Fischfang mit Schleppnetzen.
Die sehenswerte Ausstellung an Bord des begehbaren Museumsschiffs informiert über die Geschichte der Rheinfischerei und den Arbeitsalltag auf einem Aalfangboot. Der Eintritt ist frei!
Tipp: Nehmen Sie sich die Zeit, das kleine Museum zu besuchen.
Am Ortsrand ist außerdem das Ausflugslokal Rheinterrassen Baumberg, von dessen Terrasse man einen schönen Rheinblick hat. Von dort folgt man dem weiß-rot markierten Neanderlandsteig zum Rheinufer hinab und geht einen asphaltierten Weg entlang. Nach rund 300 Metern gelangt man bei einem Campingplatz zu einem Wäldchen, in das man hinein geht. Man wandert auf einem schmalen Waldpfad und erreicht bald danach den Parkplatz und die Gaststätte vom Campingplatz Rheinblick. Dort lädt ebenfalls eine Rheinterrasse zur Rast ein.
Haus Bürgel
Anschließend wandert man von der Gaststätte aus auf einem schmalen Gehweg oberhalb vom Campingplatz weiter. Der Wanderweg führt wieder in ein Waldstück hinein, erreicht aber schon bald dessen andere Seite.
Dann geht man rund 500 Meter am Waldrand entlang, bis der Weg scharf nach rechts abbiegt. Kurz danach erreicht man das Haus Bürgel (knapp 7 km ab Monheim).
Dessen Ursprünge liegen in einem römischen Kastell („burgus“) aus dem 4. Jahrhundert, das damals noch auf der linken Rheinseite lag. In fränkischer Zeit wurde aus dem Kastell eine Burganlage („castrum de burgula“). Sie entwickelte sich später zu einem (befestigten) Gutshof. Haus Bürgel beherbergt heute unter anderem ein Museum, das über die römische Geschichte der Anlage informiert.
Tipp: Ich empfehle, das römische Museum in Haus Bürgel zu besuchen.
Dort befinden sich außerdem ein Zuchtbetrieb für Kaltblutpferde und eine biologische Station, die Naturschutzmaßnahmen in der Region durchführt und fördert.
Urdenbacher Kämpe
Haus Bürgel liegt in den Urdenbacher Kämpe, die durch Auwälder und -wiesen sowie einen Altrheinarm geprägt ist. Es handelt sich um eine Überschwemmungsfläche, die zwischen Baumberg sowie den Düsseldorfer Stadtteilen Urdenbach und Garath belassen wurde, um bei Rheinhochwasser die Lage zu entschärfen.
Der Name Kamp (Mehrzahl: Kämpe) geht auf das lateinische „campus“ für „Feld“ zurück. Gelegentlich werden die Urdenbacher Kämpe überflutet, sodass Haus Bürgel dann von Wasser umgeben ist. (Bitte beachten Sie, dass dieser Teil des Wanderwegs bei Rheinhochwasser ebenfalls nicht passierbar ist!)
Normalerweise kann man aber den weiß-roten Markierungen bis zur nahe gelegenen Landstraße folgen, die man dann überquert. Dort sollte man nahe der Bushaltestelle ein von Lindenbäumen umstandenes Wegkreuz beachten.
Danach umrundet der Wanderweg einen Bauernhof. Anschließend verläuft er schnurgerade zuerst über Felder und dann durch Wiesen auf Düsseldorf-Garath zu. Nach gut einem Kilometer erreicht der Weg einen Auenwald und führt in die Senke des Urdenbacher Altrheinarms hinab. Man überquert mehrere Bachläufe und sieht dann links die hölzerne Aussichtsplattform Altrhein-Dschungel.
Dort hat man nicht nur eine gute Aussicht auf den Gerather Mühlenbach und das Dickicht des Auenwaldes. Mehrere Informationstafeln erläutern außerdem die ökologischen Besonderheiten dieses Naturschutzgebietes.
Garather Mühlenbach
Anschließend führt der Wanderweg einen etwa 100 Meter breiten Grünstreifen am Garather Mühlenbach hinauf. Der Weg steigt leicht an und verläuft dann rund 400 Meter am Rand des Düsseldorfer Stadtteils Hellerhof vorbei. Nachdem man dort einen Kindergarten passiert hat, wendet sich der Neanderlandsteig nach links und überquert auf einer Fußgängerbrücke den Bach.
Danach biegt er nach rechts ab und führt auf einem schmalen Waldpfad am Rand des Düsseldorfer Stadtteils Garath entlang. Nach rund 500 Metern stößt der Pfad auf eine Treppe, die man hinauf steigt. Dann folgt man den weiß-roten Markierungen des Neanderlandsteigs auf einem asphaltierten Weg zuerst unter einer Bahnstrecke und dann unter der Autobahn A 59 hindurch.
Schloss Garath
Anschließend trifft der Wanderweg auf die Frankfurter Straße in Garath, der man nach links bis zur nächsten Ampel folgt. Dort überquert man die Straße und geht auf der anderen Seite ein kurzes Stück in die Straße „Am Kapeller Feld“ hinein. Kurz danach biegt der Neanderlandsteig nach rechts ab und führt in den gut zwei Hektar großen Schlosspark Garath hinein (etwa 10 km ab Monheim). Dort erreicht man nach wenigen Metern die neobarocke Schlosskapelle von 1916.
Von der Kapelle sind es nur noch wenige Metern bis zum Schloss Garath (keine Einkehrmöglichkeit). An dieser Stelle gab es spätestens seit dem 13. Jahrhundert ein Rittergut Haus Garath. Das heutige Herrenhaus wurde aber erst 1912/1913 im Stil des Historismus erbaut. Lediglich der Turm der Toreinfahrt stammt von 1620. Schloss Garath befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Garath
Von der Einfahrt des Herrenhauses aus folgt man der Garather Schlossallee geradeaus bis zur Frankfurter Straße. Dieser folgt man dann nach rechts rund 500 Meter bis zum Bahnhof von Düsseldorf-Garath, wo diese Wanderung endet (etwa 12 km ab Monheim). Von dort kann man per S-Bahn halbstündlich in Richtung Düsseldorf-Zentrum oder Köln fahren.
Tipp: Wer noch Lust und Zeit hat, kann sich noch Garath anschauen.
Die Großwohnsiedlung mit rund 8.000 Wohnungen für mehr als 30.000 Einwohner ist ein typisches Beispiel für modernen Städtebau nach dem Zweiten Weltkrieg. Das neue Garath wurde von 1961 bis 1972 in vier ähnlich großen Abschnitten erbaut. Sehenswert sind unter anderem mehrere Kirchen als Beispiele für moderne Sakralarchitektur.
Sie wurden häufig von namhaften Architekten entworfen. So stammt die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche aus dem Jahr 1965 von Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg. Die Sankt-Norbert-Kirche von 1968 ist von Gerhard Nitschke und die Sankt-Matthäus-Kirche aus dem Jahr 1970 von Gottfried Böhm.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Neanderlandsteig, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf dem Neanderlandsteig bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.