Auf dem Moselsteig über Bruttig-Fankel zur Burg Metternich
Diese Wanderung führt auf dem Moselsteig von Cochem über Valwigerberg und Bruttig-Fankel nach Beilstein mit der Burg Metternich (etwa 14 km). Noch vor dem Start sollte man Cochem besichtigen, unterwegs kann man die schönen Ortskerne von Bruttig und Fankel erkunden. Krönender Höhepunkt der Etappe ist jedoch die pittoreske Altstadt von Beilstein. Die Wanderung entspricht weitgehend der „offiziellen“ Etappe 18 des Moselsteigs.
Cochem
Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Cochem, der per Regionalbahn und Regionalexpress (Moselstrecke) aus den Richtungen Koblenz und Trier stündlich erreichbar ist. Von dort aus folgt man zunächst dem braun-weiß-markierten Zuweg des Moselsteigs in Richtung Ortskern. Nach etwa 600 Metern erreicht man einen großen Platz und sieht dort links die Skagerrak-Brücke über die Mosel.
Wer Zeit hat, sollte vor der Wanderung noch geradeaus gehen und den Ort besichtigen.
In der schönen Altstadt sind unter anderem die mittelalterlichen Stadttore und die vielen Fachwerkhäuser sehenswert. Den Mittelpunkt bildet der Marktplatz mit dem Rathaus von 1739.
Die hoch über der Stadt liegende Reichsburg Cochem wurde um 1100 erbaut, aber 1689 zerstört. Ihr heutiges Aussehen hat sie vom Berliner Kaufmann Louis Ravené, der sie ab 1868 im neugotischen Stil wieder aufbauen ließ. Die Burg diente der Familie bis 1942 als Sommersitz und befindet sich heute im Besitz der Stadt Cochem.
Cond
Spätestens auf der Skagerrak-Brücke stößt man auf den Hautptweg des Moselsteigs und seine gelb-weißen Markierungen. Man geht über die Brücke und erreicht dann auf der anderen Moselseite den Cochemer Ortsteil Cond.
Hinter der Brücke folgt man der Valwiger Straße nach rechts und folgt dieser etwa 200 Meter. Anschließend biegt der Moselsteig nach links über eine kleine Treppe in einen schmalen Pfad ein, der durch Weinberge den Hang hinauf führt. Schon nach gut 100 Metern biegt der Wanderweg dann nach rechts in einen breiteren Wirtschaftsweg ein und folgt diesem oberhalb von Cond moselaufwärts. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf die Altstadt und die Reichsburg von Cochem.
Etwa einen Kilometer hinter der Skagerrak-Brücke trifft der Weg, der zwischendurch auch asphaltiert ist, dann auf den Apolloweg. Dieser örtliche Rundwanderweg zwischen Cond, Valwig und Valwigerberg ist nach dem seltenen, hier lebenden Apollofalter benannt. Von dort bis Valwigerberg folgt der Moselsteig einem Teil des Apollowegs, an dem immer wieder Infotafeln über die Kulturgeschichte und den Weinbau sowie die Tier- und Pflanzenwelt im Moseltal informieren.
Apollohütte
Der Wanderweg geht nun in einen schmalen Pfad über, der oberhalb der Weinberge und unterhalb vom Brauselay-Felsen verläuft. Hoch in diesem Felsen kann man die weiße Statue einer Madonna mit Jesuskind sehen, die dort um 1935 aufgestellt wurde. Am Weg informiert eine Infotafel über die „Weiße Madonna“ und den Brauselay-Felsen, der wegen seiner hoch und steil aufragenden Lage an der Innenseite der Flussbiegung auch als die „Loreley der Mosel“ bezeichnet wird.
Nachdem man den Fuß des Brauselay-Felsens umrundet hat, weitet sich das Moseltal ein wenig und er Pfad steigt allmählich an. Dabei muss man auch einige kürzere steile Anstiege und Treppen überwinden.
Nach einer Weile gelangt man dann zum Aussichtspunkt Apollohütte (etwa 3 km ab Cochem), wo etwas oberhalb des Weges direkt am Felsenhang eine steinerne Schutzhütte liegt. Von dort aus hat man einen guten Blick auf den Cochemer Ortsteil Sehl auf der gegenüberliegenden Moselseite und das benachbarte Kloster Ebernach.
Valwigerberg
Anschließend geht der schmale Pfad in einen breiten Weinbergweg über und verläuft immer am Hang entlang moselaufwärts, wo man auch den Ort Valwig sehen kann. Etwa einen Kilometer hinter der Apollohütte biegt der Wanderweg dann nach links in den Wald ein. Ab dort aus folgt man den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs auf einem schmalen Serpentinenpfad den Hang hinauf. Nach etwa 200 Metern gelangt man zu einer kleinen Schutzhütte am Waldrand, und der Weg verläuft danach leicht ansteigend weiter am Hang entlang.
Auf dem folgenden Wegabschnitt kommt man dann an einigen Aussichtspunkten vorbei, von denen aus man immer wieder schöne Ausblicke ins Moseltal hat. Anschließend verläuft der Pfad noch einmal durch ein Waldstück und trifft danach auf eine Straße. Ihr folgt man dann noch ein kurzes Stück bis zum Ortseingang von Valwigerberg (etwa 6 km ab Cochem, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Im Ort ist vor allem die Wallfahrtskirche Sankt Maria und Maria Magdalena sehenswert, an der der Moselsteig direkt vorbei führt.
Tipp: Ich empfehle, die Kirche zu besuchen.
In der spätgotischen Kirche von 1440 sollte man sich vor allem das gestaffelte Deckengewölbe anschauen.
Etwa hundert Meter nach der Wallfahrtskirche biegt der Wanderweg dann vor einem Sportplatz nach rechts ab. Anschließend verläuft der Weg ein Stück an der Hangkante entlang und man erreicht den Aussichtspunkt Schöne Aussicht. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick ins Moseltal und auf den Ort Ernst am gegenüberliegenden Flussufer. Außerdem kann man moselaufwärts schon eines der nächsten Zwischenziele dieser Wanderung sehen – den Ort Bruttig-Fankel.
Kabeiner Bachtal
Zunächst aber verläuft der Wanderweg noch durch Wald und dann ein Stück an einer Straße und einem Feld entlang. Anschließend führt der Moselsteig wieder durch Wald, biegt dann nach rechts ab und hundert Meter später wieder nach links. An dieser Abzweigung sollte man aber noch hundert Meter wieder weiter geradeaus bis zum Aussichtspunkt Eiserner Mast gehen und dort den schönen Ausblick genießen.
Von dort aus hat man erneut einen tollen Blick ins Moseltal auf Ernst am gegenüberliegenden Flussufer und auf Bruttig-Fankel.
Vom Aussichtspunkt Eiserner Mast kehrt man zur Abzweigung zurück und folgt dann weiter den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs durch den Wald.
Der Wanderweg führt nun allmählich ins Kabeiner Bachtal hinein. Dort führt der Moselsteig bergab auf einem schmalen Pfad etwa einem Kilometer immer am Bach entlang, wobei er mehrere kleine Stege überquert. Schließlich verlässt der Kabeiner Bach den Wald, fließt ein Stück durch Weinberge und verschwindet dann in einem Durchlass unter einem alten Bahndamm Richtung Mosel.
Bruttig
Der Wanderweg biegt aber vor dem Bahndamm nach links ab und folgt diesem ein kurzes Stück, bis man zu einer Straßenkreuzung an der Peter-Altmeier-Brücke über die Mosel kommt. Anschließend überquert man die Kreuzung (Vorsicht, achten Sie bitte auf den Verkehr!) und erreicht dann den Ortsrand von Bruttig (etwa 10 km ab Cochem, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten), einem Ortsteil von Bruttig-Fankel.
Der Moselsteig folgt zunächst ein Stück der Hauptstraße und biegt dann nach links in die Mühlenbachstraße ab, um oberhalb von Bruttig und Fankel herumzuführen. Ich empfehle aber, hier den Moselsteig vorübergehend zu verlassen und stattdessen die Hauptstraße weiter geradeaus zu gehen nach Bruttig zu gehen.
Tipp: Man sollte den Ortskern von Bruttig besichtigen.
Die Hauptstraße führt direkt unterhalb der Sankt-Margaretha-Kirche vorbei, deren Glockenturm von 1507 ist und deren neuromanischer Saalbau von 1847 stammt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind unter anderem das Schunksche Haus von 1652 im Renaissancestil und das Alte Rathaus von 1619, die beide an der Straße „Am Moselufer“ stehen.
Eine Besonderheit in Bruttig ist der bereits erwähnte Bahndamm, der schon am Ortseingang zu sehen war und sich durch den ganzen Ort zieht. Der Damm wurde ab 1917 für eine zweite Moselbahnstrecke gebaut, die aber nie fertiggestellt wurde. 1944 richteten die Nationalsozialisten dann auf dem Bahndamm und in einem nahegelegenen Tunnel ein Konzentrationslager ein, in dem die Häftlinge für die Rüstungsindustrie Zwangsarbeit leisten mussten.
Fankel
Nach der Besichtigung von Bruttig folgt man am besten der Hauptstraße bis man schließlich zu einer breiten Landstraße gelangt, die man überquert. Dort hat man nun den Ortsrand von Fankel erreicht (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten), den zweiten Ortsteil von Bruttig-Fankel.
Tipp: Ich empfehle, über die Schulstraße in den Ortskern von Fankel zu gehen und ihn zu erkunden.
Dort sind zahlreiche Fachwerkhäuser (darunter ein schönes Torhaus) und die Maria-Himmelfahrt-Kirche zu sehen. Der romanische Kirchturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, der spätgotische Saalbau aus dem 15. Jahrhundert.
Plaatskopf
Anschließend kehrt man über die Schulstraße zur Landstraße zwischen Bruttig und Fankel zurück und folgt dem asphaltierten Fußweg leicht bergauf. Man kommt durch Weinberge und stößt dann nach wieder auf die gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs.
Bald danach biegt der Wanderweg nach rechts in einen Feldweg ein, der oberhalb von Fankel durch die Weinberge führt. Auf diesem Wegabschnitt hat man noch einmal gute Ausblicke auf Bruttig, Fankel und die dortige Moselschleuse. Nach gut einem halben Kilometer gelangt man dann auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg, der einen zum Aussichtspunkt Plaatskopf führt. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf den Ort Ellenz am gegenüberliegenden Moselufer. Und moselaufwärts kann man schon das Ziel dieser Wanderung sehen – den Ort Beilstein und die Burg Metternich.
Etwa 250 Meter hinter dem Plaatskopf wechselt der Moselsteig von der Aspaltstraße auf einen Weinbergweg. Dort weist eine Warntafel darauf hin, dass man für den folgenden Wegabschnitt schwindelfrei und trittsicher sein sollte. Achtung! Der Pfad wird anschließend tatsächlich schmal und ausgetreten. Er verläuft dann am Steilhang entlang und hat auch kürzere An- und Abstiege. Sie sollten diesen Wegabschnitt nicht bei Eis oder Nässe betreten.
Höllenkaul und Drei Zinnen
Anschließend führt der Pfad durch Wald und aufgegebene Weinberge. Gut einen halben Kilometer hinter dem Plaatskopf kommt der Moselsteig dann am Aussichtspunkt Höllenkaul und einer Schutzhütte vorbei. Dort und auf dem folgenden Weg hat man immer wieder herrliche Ausblicke auf Ellenz am gegenüberliegenden Moselufer und auf Beilstein. Wiederum gut einen halben Kilometer nach der Höllenkaum passiert man dann einen markanten Felsen – die Drei Zinnen.
Beilstein
Danach ist es nicht mehr weit bis nach Beilstein. Auf dem letzten Wegstück kommt man wieder an Weinbergen vorbei, durch die man schließlich auch zum Ort hinabsteigt. Unten angelangt muss man noch wenige Meter an der Moseluferstraße entlang gehen und erreicht dann den Ortsrand von Beilstein (etwa 14 km ab Cochem, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten).
Die Wanderung endet an der Moseluferstraße von Beilstein bei der Bushaltestelle oder am Schiffsanleger. Von dort aus kann man per Bus oder Schiff nach Cochem zurückfahren, deren Fahrzeiten sehr unregelmäßig sind – bitte erkundigen Sie sich vorab!
Tipp: Vor der Abreise sollten Sie sich unbedingt noch Beilstein besichtigen.
Der kleine Ort wird wegen seines gut erhaltenen historischen Ortsbildes auch als „Dornröschen der Mosel“ bezeichnet.
Sehenswert sind unter anderem die zahlreichen Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz und die Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Außerdem sollte man sich das ehemalige Karmeliterkloster über dem Ortkern anschauen, dessen Sankt-Josef-Kirche ab 1691 im Barockstil erbaut wurde.
Burg Metternich
Anschließend kann man auch noch die Burg oberhalb von Beilstein besichtigen. Hierzu folgt man einfach weiter den gelb-weißen Markierungen des Moselsteigs, der mit einer großen Spitzkehre direkt zur Burg Metternich führt (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit).
Die Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut, aber 1689 zerstört. Sie befindet sich heute in Privatbesitz, kann aber gegen ein Eintrittsgeld besichtigt werden.
- Hier finden Sie allgemeine Informationen über den Moselsteig, dem diese Wanderung zum großen Teil folgt.
- Hier finden Sie weitere Wanderungen auf dem Moselsteig bei RheinWanderer.de – Der Blog über Wandern am Rhein.